Auf See

Auf See

  1. – 26. Februar 2016

In den lauen Südseenächten machen wir Abendspaziergänge auf Deck und freuen uns am Vollmond und suchen im Sternenhimmel das Kreuz des Südens. Abends ist immer etwas los, grosse Shows, Ballett, Akrobatik, Gesang, Klassische Konzerte und Volkstanzgruppen aus den jeweiligen Ländern. Im zentralen Atrium sind 4 verglaste Lifte, die von Deck 2 aufs Deck 10 führen, wir gehen aber immer zu Fuss !

Das Schiff fährt momentan mit 20 Knoten pro Std. (ca. 36 km), um die lange Strecke von 2309 Seemeilen nach Papeete in Tahiti, wie vorgesehen in vier Seetagen zu bewältigen. Heute Nacht um 23.00 h fahren wir an Pitcairn vorbei. Jede Nacht müssen wir die Uhr um 1 Stunde zurück stellen.

Passage Pitcairn-Inseln (Britisch)

  1. Februar 2016

Pitcairn liegt auf halben Weg zwischen den Osterinseln und Tahiti. Diese Insel wurde berühmt durch die Meuterei auf der Bounty. Die Insel gehört zu Neuseeland und ist Kolonie von England. Sie hat nur 65 Einwohner und ist 47 km2 gross und wird nur 4 x pro Jahr von einem Schiff mit allem nötigen Lebensmittel und mit Post versorgt. Wegen der starken Brandung ist ein Anlegemanöver häufig unmöglich. Es ist ein Eldorado für Wissenschaftler, weil hier Tiere und Pflanzen noch in ihrer Urform existieren.

Es geschah 1789 als die Bounty mit einer Ladung Brotfrüchte von Tahiti ausgelaufen war. Da stiftete der 1. Offizier Fletcher Christian die Mannschaft zu einer Meuterei gegen den tyrannischen Kapitän  Bligh auf. Sie töteten ihn jedoch nicht, sondern gaben ihm und 18 Getreuen ein kleines Boot mit Proviant und Kompass mit. Die Bounty kehrte wieder nach Tahiti zurück, wo sie sich mit den Frauen so gut amüsiert hatten. Da sie sich jedoch vor der Strafe der Admiralität fürchteten suchten sie nach einem Versteck und kamen nach Pitcairn, einer kleinen aber fruchtbaren Insel. Sie nahmen alles Brauchbare von ihrem Schiff und versenkten es, um alle Spuren zu löschen. Die Meuterer hatten Kinder mit den einheimischen Frauen, darum gibt es auch heute noch blauäugige, blondhaarige Kinder dort. Dann gab es Streit und der Anführer, Fletcher Christian wurde ermordet und die andern auch. Nur einer überlebte, nämlich John Adams ein aufrechter Christ. Darum heisst heute die Stadt Adamstown. Kapitän Bligh segelte mit seinen Getreuen 6000 km weit bis nach Timor in Ostindien.

Aus dieser Geschichte entstanden später ein Buch und mehrere Filme.

Passage Gambier Atolle (Franz. Polynesien)

25.02.2016

Um die Mittagszeit sehen wir mehrere Inseln vulkanischen Ursprungs, welche von vielen Korallenriffen umgeben sind und in deren Hintergrund das Meer türkisblau glitzert.

Eine Stunde vorher hörten wir die Schiffssirene, weil wir den Wendekreis des Steinbocks überquerten.

Osterinsel

Osterinsel (Chile)

  1. Februar 2016

Heute haben wir Zeit die kleine Stadt anzuschauen. Wir bummeln vom Fischerhafen aus dem Strand entlang und müssen immer wieder anhalten, denn die aufschäumende Brandung, die Getöse an die schwarzen Lavafelsen prallt ist ein wirkliches Naturschauspiel. Es ist sehr friedlich hier. Wir schauen zu wie die Tauchboote hinausfahren, voll jungen Leuten, die hier in ihren Iglu Zelten schlafen. Wie andere sich im Wellenbrett Surfen versuchen oder in Quads an uns vorbeibrausen. Die Häuschen der Einheimischen sind klein aber gepflegt. Im Garten stehen duftende Jasmin Sträucher oder riesige Gummibäume. In einer Hotelanlage finden wir ein schnelles Internet und checken wieder einmal unsere Mails, verschicken den Blog und trinken gemütlich frisch gepressten Ananas und Orangensaft. Die Kirche, der Dorfladen und die kleinen Handwerker „Lädeli“ sind eher bescheiden aber herzig.

Zurück auf dem Schiff  ankert die Queen Mary II ganz nah bei uns. Ihre Passagiere dürfen jedoch nicht an Land, sie bringen nur einen Notfall Patienten an Land und ins Spital. Es gibt ein Abendessen Buffet an Deck und wir schauen dem Sonnenuntergang zu und sehen über der Insel den Vollmond aufgehen. Das ist sehr romantisch.

Unser Schiff fährt 4251 km weiter nach Papeete.

Osterinsel

Osterinsel (Chile)

  1. Februar 2016

In der Morgendämmerung sehen wir die Umrisse der Osterinsel mit ihren Vulkangipfeln, der höchste ist 511 m hoch, vor uns.  Sie ist sehr isoliert, nämlich 4251 km von Tahiti und 3833 km von Valparaiso entfernt und gehört noch zu Chile. Sie wurde am Ostersonntag 1722 von einem niederländischen Kapitän entdeckt. Sie ist 24 km lang und 13 km breit und hat 5800 Einwohner.

Da die Hauptstadt Hanga Roa nur einen Fischerhafen hat, müssen wir mit dem Tenderboot (das sind die Rettungsboote unseres Schiffs, auf denen 120 Personen Platz haben) hinfahren. Das ist ziemlich schwierig, da grosse Wellen an die Klippen prallen und es hoch aufspritzt, aber unsere Schiffsführer finden dank den Anweisungen der Lotsen die schmale Einfahrt zwischen den Felsspitzen. Die ganze Insel ist teuer, weil sie gar nicht so viele Touristen wollen und der Eintritt in den Nationalpark kostet 30‘000 Chilenische Peso oder 60 US $. Es gibt aber sogar einen Flughafen auf dem täglich zwei Flugzeuge landen. Kreuzfahrtschiffe sind hier eher selten.

Wir machen mit vier andern Schweizer bei strahlendem Wetter, blauer Himmel, blaues Meer, eine Inselrundfahrt in einem Kleinbus. Der kreisrunde Vulkan „Rano Kau“, hat in der Mitte einen See mit speziellem grünem Plankton, aus dem ein Krebsmittel hergestellt wird. Wir fahren weiter zur heiligen Stätte von „Orongo“ wo die Vogelmänner von der Insel ein Ei der Russ-Schwalbe holen mussten. Auf der Weiterfahrt kommen wir an einem Buschbrand vorbei. Danach fahren wir einer wunderschönen Aussichts-Strasse der trockenen Südküste entlang. Die Vegetation ist sehr karg, trockenes Gras aber überall frei weidende Pferde. Wenn es irgendwo einen Baum hat, so sieht man dort die Stuten mit ihren herzigen Fohlen im Schatten. Immer wieder sieht man stehende oder liegende „MOAI“ Statuen.

Im Steinbruch von „Ranu Rarako“ wurden die Moais aus dem Fels gehauen. Hier gibt es noch viele angefangene Figuren in unterschiedlichen Grössen und Formen zu sehen. An den Hängen des ganzen Vulkans verteilt sind 390 dieser eindrücklichen Steinfiguren zu sehen, ein unvergessliches Bild. In „Ahu Tangariki“ stehen 15 Moais in einer Reihe. Einer davon trägt noch den komischen, runden Stein-Hut. Davor sieht man die Plattform aus runden „Bollensteinen“ wo die rituellen Handlungen vorgenommen wurden und davor der flache Platz, wo die Tänze stattfanden. Alle Moai Figuren schauen ins Landesinnere und bewachten die Bewohner.

In „Anakena“ ist eine weitere Ansammlung von Moais, alle mit Hüten.  Dieser Ort ist wunderschön mit feinem rosa roten Sandstrand, das kommt von den Korallen und vielen Palmen. Heute ist Sonntag und viele Familien sind hier zum Picknick versammelt. Überall wird grilliert und die herzigen Kinder rennen im Sand herum. Es ist sehr idyllisch und man möchte gerne bleiben.  Wir fahren nun auf der Nordseite, die viel grüner ist und mehr Vegetation hat, auch kleinen Bananenplantagen und weidende Kühe, zum Schiff zurück.