Viña del Mar

(Chile)

  1. Februar 2016

Am Morgen machen wir mit dem Bus eine Stadtrundfahrt durch Valparaiso. Heute ist es nur noch 14°  warm, also 22 Grad kälter als gestern und bewölkt. Brrr… die Faserpelzjacke nochmal hervorholen. Unsere Reiseleiterin ist Chilenin, spricht aber perfekt „Schwizertütsch“ und hat in Zürich das KV gemacht. Da ja Valparaiso von 43 Hügel umgeben ist, wohnen alle in der Höhe. Unten sind nur die Geschäfte, Büros und der Hafen. Das ist alles aufgeschüttetes Land.

Hier gibt es sehr viele Erdbeben, die Leute sind daran gewöhnt. Ab Stärke 7 wird der Strom abgestellt und dann rennen alle ins Freie. 1906 wurden 75 % der damals blühenden Stadt mit schönen Gebäuden vom Erdbeben zerstört. Darum gibt es heute keine alten Häuser mehr. Dafür gibt es seit der Zeit der Einwanderer eine Deutsche-, eine Französische- und eine Englische- Feuerwehr, die aber zusammenarbeiten. Es gibt noch eine deutsche Schule. Sie kostet aber 400 Dollar monatlich, was gleichviel wie der Mindestlohn eines Chilenen ist. Zudem gibt es eine deutsche Zeitung und einen deutschen Metzger, der auch Bratwürste macht. An allen Bauruinen hat es Scraffitti, bunte, schöne aber auch hässliche.

Weiterfahrt nach Viña del Mar, dem noblen Badeort, wo die Reichen ihre Sommerferien verbringen. Wir halten an der berühmten Blumenuhr, die von der Schweiz anlässlich der Fussball WM 1962 den Chilenen geschenkt wurde.

Die Stadt Viña del Mar gefällt uns nicht. Riesige Wohnhäuser dichtgedrängt an den Berg geklebt. Die Meerpromenade mit dem schneeweissen, runden Casino und den Parkanlagen ist aber schön. Ein Tsunami hat jedoch grosse Teile des Sandstrands weggespült. Demnächst findet hier das „Festival International de la Cancion“ statt und es werden überall Bühnen aufgestellt.

Ausserhalb des Ortes ist die Küste steil und felsig. Heute ist das Meer sehr bewegt und die Wellen preschen mit grosser Wucht und riesigen Gischt Fontänen an die teilweise schwarzen Lavafelsen im Meer. Plötzlich wechselt die Landschaft und oberhalb der Strasse beginnen unverhofft grosse Sanddünen. Auf dem Rückweg sehen wir noch die Villa Wulff, die ein reicher Deutscher seiner Geliebten bauen liess und den Sommerpalast der Präsidentin.

Abends abwechslungsreiche Folklore Tänze der diversen Chilenischen Regionen, vorgeführt von den Studenten der Musik- und Tanzakademie der Universität.