Punta Arenas (Chile)
- Februar 2016
Heute machen wir einen Ausflug zu den Pinguinen. Da unsere Costa nicht am Pier anlegen kann, tendern wir wieder. Es weht ein kalter Wind und alle sind in Faserpelze, Windjacken und Mützen eingehüllt. Sieht aus wie eine Polarexpedition. Erst wenn man in den Rettungsbooten sitzt wird man sich bewusst, wie rau die See ist. Es schaukelt sehr. Wir brauchen vier Versuche, bis wir am Steg anlegen können.
Ein Bus bringt uns zu einer älteren Fähre, mit der wir zwei Stunden lang zur „Isla Magdalena“ fahren.
Hier leben 60‘000 Magellan-Pinguine, die jedes Jahr hierherkommen um zu brüten. Im September schwimmen die Männchen zur Insel und bereiten die Bruthöhlen vor. Zwei Wochen später kommen die Weibchen und legen 1-2 Eier. Einen Monat später schlüpfen die Jungen und haben einen riesen Appetit. Mitte Januar kommen sie in die Mauser und stossen ihr wuscheliges, braunes Fell ab und werden schwarz. Auf der Nachbarinsel ist eine Seelöwenkolonie. Sie kommen stets hierher und fressen junge Pinguine bei ihren ersten Schwimmversuchen. Früher haben die Seefahrer die Pinguineier eingesalzen und als Vorrat auf die grosse Fahrt mitgenommen.
Kaum verlassen wir die Fähre sind wir inmitten von Pinguinen. Es stinkt ziemlich. Über uns kreisen verschiedene Vogelarten. Einige sind wie grosse weisse Möwen und haben hellbraune Junge. Die Skuas fressen Pinguin und Möwen-Kücken, überall liegen Überreste herum. Wir spazieren bis zum Leuchtturm und amüsieren über die vielen Pinguine. Sie watscheln entweder im Gänsemarsch hintereinander direkt neben uns vorbei oder liegen nur faul vor ihren Höhlen oder putzen sich mit vielen Verrenkungen ihr Fell. Es ist ein komisches Gefühl, so wenig Menschen hier, umringt von so vielen Tiere und kein einziges grünes Fleckchen in Sichtweite.
Bevor wir wieder mit den Tenderbooten zurückfahren, besuchen wir das Städtchen Punta Arenas, sehen uns das grosse Denkmal von Magellan an, das den Park und den Hauptplatz ziert und freuen uns über die altehrwürdigen Paläste, Pavillons, Telefonkabinen aus früheren Zeiten.