Alle Beiträge von silviahansjuerg

Mumbai

Mumbai (Bombay) (Indien)

  1. April 2016

Diese gigantische und quirlige Stadt hat 22 Mio. Einwohner. Wir haben eine fünf stündige Stadtrundfahrt mit einem Car. Die traditionell gekleidete Reiseleiterin mit roten Pluderhosen, weisser Bluse und passende roten Schal spricht ausgezeichnet Deutsch. Sie lernte es am Goethe Institut und studierte nachher noch Germanistik. Es ist total spannend ihr zuzuhören. Sie erklärt uns, dass der rote Punkt auf der Stirn früher das Kastenzeichen war, seit der Gleichstellung der Frauen aber oft nur noch als modisches Accessoire, farblich passend zur Kleidung, getragen wird.

Erster Stopp beim 1888 erbauten Bahnhof „Victoria Terminus“, heute „Chhatrapati Shivaji Terminus“ genannt, der fast wie ein Palast aussieht.  Hier steigen täglich 3 Mio. Pendler ein und aus. Alle drei Minuten fährt ein Zug. Zusammen mit der „Central Station“ kommen täglich 7.5 Mio. Pendler in die City und dafür hat die Bahn viel zu wenig Kapazität. Die Züge halten nur wenige Minuten und es ist ein Chaos bis alle gleichzeitig aus-und eingestiegen sind. Viele hängen wie Trauben während der Fahrt, vor allem in der Stosszeit, auf den Trittbrettern im Freien. 1914 wurde ein Monorail in Betrieb genommen und jetzt wird eine Metro gebaut, was dringend nötig ist.

Für den Bus ist es jeweils sehr schwierig anzuhalten, denn der Verkehr ist Chaos pur. Beim Überqueren der Strasse muss man höllisch aufpassen, dass man nicht von allen Seiten überfahren wird.  Nebst der Reiseleiterin passen noch zwei junge Burschen auf uns auf und lotsen uns durch die dichtgedrängten Menschenmassen. 50 % der Autos sind gelb schwarze Taxis, die dauernd auf der Hupe hocken. Die Polizisten tragen Mundschutz. Mitten im Gewühl sammeln Männer mit Handkarren den Müll ein.

Dann besuchen wir das schlichte Wohnhaus, von Mahatma (grosse Seele) Gandhi. Im Parterre ist die grosse Bibliothek mit allen Büchern, die er selbst schrieb und den Memoiren, die über sein Leben geschrieben wurden. Man sieht auch sein Wohn- und Arbeitszimmer und viele Fotos seines Wirkens.  Besonders eindrücklich für uns, waren die Vitrinen mit den Stationen seines Lebens. Er wurde schon mit 12 Jahren verheiratet und studierte Jurist in London. Dann fuhr er mit seiner Familie nach Südafrika. Da er dunkelhäutig war, wurde er aus dem Abteil der 1. Klasse des Zuges geschmissen. Dieser Rassismus bewog ihn, 21 Jahre in Afrika für die Gleichberechtigung zu kämpfen. Nach seiner Rückkehr nach Indien rief er zum gewaltlosen Kampf gegen die Briten auf. Er weigerte sich beim Besuch des Königs von England, europäische Kleider zu tragen. Er kämpfte dafür, dass sein Volk nicht mehr durch Weisse unterdrückt wird. Dafür wurde er mehrmals ins Gefängnis gesteckt. Er  gab aber nie auf, bis Indien im Jahr 1947 endlich unabhängig wird. Paradox ist, dass Mahatma Gandhi, der immer  Gewaltlosigkeit vorgelebt hat erschossen wurde. An seinem Begräbnis (Verbrennung) nahmen viele Menschen teil und er wird auch heute noch sehr verehrt.

Mumbai ist nicht nur eine wirtschaftliche Metropole, sondern auch filmmässig. Hier werden jährlich 1‘000 Bollywood-Glitzer-Filme auf Hindi und Englisch gedreht, also dreimal mehr als in Hollywood.  Öfters sieht man ein Käfig mit Tauben oder heilige Kühe, mitten in der Strasse.  Die Menschen geben Geld fürs Futter (Gras) der Kühe, oder bringen Blumenkränze oder Räucherstäbchen in den Tempel.

Wir besuchen den Iskon Hare Krishna Tempel, der für alle Religionen offen ist und wo man auch Fotos machen darf. Der Gott Krishna (seine Frau Laksmi) und Vishnu sind die meist verehrten Götter. Schöpferr und Zerstörer gleichzeitig. Krishna will blau oder schwarz sein und weil er allmächtig ist, kann er seine Farbe bestimmen. Alle Anhänger tragen eine Meditationskette mit sich und werfen sich aus Ehrerbietung im Tempel auf den Boden.  Wir sehen wie viele Menschen meditieren. Im Nebenraum fertigen die Frauen in mühevoller Kleinarbeit die hübschen Blumenketten an. Zum Schluss erhält man noch eine Süssigkeit aus einer Art Zucker, Butter und Sojamehl. Der Tempel ist sehr schön und der Besuch informativ, aber wir werden jetzt trotzdem keine Hare Krishna Anhänger.

Unterwegs sehen wir viele eindrückliche Gebäude aus der Kolonialzeit, die Asiatische Bibliothek, das „Prince of Wales“ Museum, die Mumbai Universität mit dem 80 m hohen Uhrturm, den ein indischer Bankier zum Andenken an seine Mutter erbauen liess.

Der nächste Stopp ist bei den hängenden Gärten. Eine schöne Anlage mit Blumen und vielen Bänken, die zum Ausruhen einladen.  Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt und den „Marine Drive“, der halbrunden Strasse und Promenade entlang dem Meer, die nachts von vielen Lampen erleuchtet ist und deshalb als die Halskette der Königin bezeichnet wird. Es ist Mittag und überall  sitzen viele Frauen im Kreis am Boden und essen aus Blechdosen, mit verschiedenen Abteilen( einem für Reis, einem für Brot, einem für Gemüse oder Fleisch) ihren Z’Mittag und plaudern miteinander. Hier gibt es keine Kantinen und je nach Religion muss das Essen anders zubereitet werden. Auch den Männern wird das von ihren Frauen selbst gekochte Essen, in einer komplizierten Prozedur, mit Bahn und Veloausträgern an ihren Arbeitsplatzt geliefert. Das ist Catering Service auf Indisch. Im Park steht auch ein riesiger Stiefel, der als Kletterturm für die Kinder dient.

Ganz in der Nähe stehen die Türme des Schweigens. Man darf sie nicht betreten, selbst die Parsen (Pakistanis) nicht. Hier werden  ihre Toten in offenen Türmen aufbewahrt und von den Aasgeiern gefressen.  Ihrem Glauben nach dürfen Tote weder mit Feuer noch mit Wasser oder mit Erde in Berührung kommen.

Unsere Reiseleiterin zeigt uns auch einen 27 stöckigen Wolkenkratzer = das Einfamilienhaus eines reichen Inders. Darin wohnt nur seine Familie mit 600 Bediensteten, mit Pools, Gärten, Heli Landeplatz etc. Auch das gibt’s hier. Normalerweise leben in einem Haus jedoch 25 Familien. Pro Etage gibt es ein gemeinsames Badzimmer mit WC und einen Balkon, den alle teilen müssen.  Jede Familie besteht aus  6-10 Personen, die auf einer Fläche von 25 m2 leben müssen.  Diese Mieten sind allerdings noch gleich hoch wie vor etwa 60 Jahren. Für arme Familien ist das die einzige Möglichkeit in der Stadt zu wohnen, wo es Arbeit gibt.

Nächster Halt bei der öffentlichen Grosswäscherei, wo 7‘000 Arbeiter, ausschliesslich Männer die Wäsche aus Privathaushalten, den Hotels und Spitälern immer noch von Hand in Betonbecken waschen. Ein riesiges Areal, mit flatternder Wäsche, Jeans, Saris, Bettwäsche etc. schön sortiert. Da steckt eine enorme Logistik dahinter, damit alle Kunden, innert 24 Std. ihre persönlichen Stücke wieder per Hauslieferdienst erhalten. Die Arbeitsbedingungen dort sind jedoch erbärmlich.

Kaum ist man ausgestiegen wird man von Händlern umringt, ja bedrängt. Sie bieten oft schöne Stickereien oder Schmuckstücke aller Art an. Zuerst teuer und nach dem Herunterhandeln ganz günstig. Wir wollen uns jedoch nicht mit indischen Souvenirs eindecken. Viele Menschen betteln, Frauen halten uns ihre Babys entgegen und möchten Geld fürs Essen. Wir wurden gebeten kein Geld zu geben, aber das ist sehr schwierig für uns. Man sieht auch immer wieder, Menschen, die irgendwo am Boden schlafen.

Daneben gibt es mitten in der Stadt einen Golfplatz, riesige Kricketfelder und eine Pferderennbahn. Das alles ist aber nur der Oberschicht zugänglich.

Bei der Afghanen Kirche, erbaut 1847, gibt es einen angenehmen Halt unter schattigen Bäumen. Sie wurde für die britischen Gefallenen, die im Afghanischen Krieg umkamen, erbaut. Die Kirche beeindruckt durch die gotischen Bogen und die schönen, bleiverglasten Fenster und die vielen Pistolenhalterungen bei den Sitzbänken.

Das „Gateway of India“,  ist ein Monolith aus gelbem Basalt, eine Mischung zwischen einem Triumphbogen und einem arabischen Palast.  Auf dem grossen Platz davor, werden seit dem letzten Terroranschlag.  mit über 100 Toten, strenge Kontrollen durchgeführt. Dieser Torbogen wurde anlässlich des Besuches von König Georg V und Queen Mary von England,  1924 eingeweiht. Am 8. Februar 1948 durchschritten ihn die letzten britischen Soldaten, als Schlusszeichen der Herrschaft über Indien. Gleich daneben liegt das bekannte „Taj Mahal“ Hotel, wo alle Berühmten dieser Welt abstiegen.

Mumbai ist eine faszinierende Stadt. Ein bunter Mix aus allen Ländern und Religionen, aus prachtvollen Gebäuden und Slums eine Stadt der Wiedersprüche aber mit  vielen freundlichen Menschen.

Abends um 21.00 h verlässt die Costa den Hafen. Wir sitzen an Deck zusammen mit netten Bekannten bei einem Drink. Zur Abfahrt ertönt das tiefe Schiffhorn, gefolgt vom Lied „con te partiro“ von Andrea Boccelli. Es ist herrlich warm und wir stehen an der Reling, schauen auf die langsam verschwindenden Lichter der Stadt und glauben zu träumen!

Goa

Goa (Indien)

1 . April 2016

Goa ist der kleinste, aber reichste Bundesstaat von Indien. 1312 wurde er von Moslems und sechzig Jahre später von Hindus erobert. 1510 geriet er unter die Herrschaft der Portugiesen, die das Christentum brachten.  Die Stadt Velha Goa (alt Goa) liegt am Mondovi Fluss, war Hauptstadt und berühmter Handelshafen. Hier zeugen noch viele Kirchen und barocke Bauwerke aus dieser Zeit. Die Basilika Bon Jesus ist die grösste Kirche Asiens. Nachdem die Bevölkerung der Stadt wegen Malaria- und Cholera Seuchen stark dezimiert wurde, baute man später die neue Hauptstadt Panaji. Goa hat 100 km Sandstrände und ist heute der bekannteste Badeort Indiens .

Bei unserer Ankunft im Hafen werden wir von einer Alt Hippie Band aus den 60 er Jahren mit Gitarrenmusik und Gesang von Love and Peace begrüsst. Direkt daneben gab es einen Markstand, wo man Joints zum halben Preis kaufen konnte…… Ha, ha, ha, heute ist erster April!

 

Uns war eher nach Baden zumute. So liessen wir die Kirchen links liegen und fuhren mit andern Schweizer zum Hotel „Taj Exotica“. Beim  protzigen Schmiede Eisentor des wunderschönen 5-Sterne Hotels, wurden wir  genauestens kontrolliert. Sie schauten sogar noch mit Spiegeln unter das Auto und röntgten unsere Rucksäcke. Seit dem Anschlag im Hotel „Taj Mahal“ sind sie vorsichtig geworden. Annette und ich fotografieren fleissig die grosszügige Eingangshalle während unsere Männer an der Rezeption diskutieren. Weil wir keine Hotelgäste sind, werden wir nicht hineingelassen. Walter beteuert, dass sein Schwiegervater während seinem drei jährigen Indienaufenthalt stets hier in den Ferien war und wir deshalb extra hierher gefahren sind. Alles nützt nichts und so gehen wir gleich daneben zum weniger noblen Nachbarhotel wo wir herzlich willkommen sind.

Der Strand ist der Gleiche, fast menschenleer. Wir spülen unsern Ärger in einem Strohdach Restaurant hinunter und spazieren dem Strand entlang. Da die rote Fahne weht, darf man nicht schwimmen. So baden wir halt im schönen Pool umgeben von Kokospalmen des Hotels „Joecons Beach Resort“ Ein einladendes Buffet mit indischen Spezialitäten steht zur Verfügung, aber wir begnügen uns mit vegetarischen Frühlingsrollen.

Auf der Heimfahrt machen wir verschiedene Fotostopps. Aus den abgelegenen Orten werden die Kinder mit dem Schulbus in die von den Portugiesen gegründeten, katholischen Schulen gebracht. Die Reisfelder sind reif, überall hat es Wasserbüffel, kleine Dörfer, aber auch farbige, schöne Villen und Hotels der Portugiesen, inmitten von lichtem Kokoswald. Unser Taxifahrer zeigt uns noch den Strand von Colva, wo alte Bogenbrücken über den Fluss führen, im Sand liegen Kühe und Hunde im Schatten und dazwischen rennen Hühner herum. An altmodisch anmutenden Maschinen wird Zuckerrohr Saft gepresst, der dann zu Rum verarbeitet wird.

In unsrem Hafen „Marmugao Port“ liegen hohe Berge von Holzschnitzel, die zur Papierverarbeitung nach China exportiert werden. Die alten Verlade Einrichtungen für Eisenerz liegen weitgehend brach, weil in China der Bedarf zurückgegangen ist und zudem die neuen grossen Frachtschiffe so viel Tiefgang haben, dass sie nicht mehr am alten Pier anlegen können. Jetzt wird das Erz mit Lastkränen ins tiefere Wasser transportiert und mit auf den grossen Frachtern vorhandenen Seilbaggern direkt umgeladen.

Unser Schiff verlässt Goa schon um 17.00 h und fährt Richtung Mumbai.

Kochi

Kochi (Cochin) Indien

  1. März 2016

Eigentlich wollten wir heute mit der Fähre nach Ernakulam, in den modernen Teil von Kochi fahren. Wir gehen zu Fuss vom Schiff aus, werden aber dermassen von Taxifahrern und fliegenden Händler berängt, sodass wir aufgeben. Mit einem Tuk Tuk, hat man wenigstens den Fahrer, der auf einem aufpasst und abschirmt, dann verfolgen einem die Händler nicht in einem solchen Über-Mass. Bei der  Brücke, die von Kochi Harbour zur andern Halbinsel führt, liegen Dutzende von Fischerbooten.  Das Tuk Tuk bringt uns zum Dutch Palace, wo der holländische Gouverneur wohnte. Dieser Palast wurde vor  500 Jahren erbaut und immer von indischen Mahradjas und ihren Familien bewohnt. Heute ein sehenswertes Museum, wo wir den horrenden Eintrittspreis von 5 indische Rupie, ca. 9 Rappen!! bezahlen müssen. Man sieht schöne Holzdecken,  Sänften, der Thron, sowie die goldbestickten Kleider vom Maharadja und seiner Frau. An den Wänden sind farbige Malereien mit Szenen aus dem Ramayana. Das ganze Gebäude, der Palastteich und der Garten sind dringend renovationsbedürftig, wie so vieles hier. Hj. kauft einen alten Messingkompass und ich Tiger Balsam.

Wir brauchen dringend Sonnencreme und andere Toilettenartikel und bitten unseren Fahrer uns zu einer Drogerie zu bringen. Er hält bei einem winzigen Tante Emma Laden an, der seinem Onkel gehört. Wir sind fast schockiert, melden aber unsere Wünsche und oh Wunder, in diesem Wirrwarr findet dieser sogar Mundwasser und Nivea Creme. Wir sehen diverse kleine bunte Tempel. Ich möchte auf die Ladys Toilette. Da sind lange Reihen von Löchern von Plumps Klos im Boden, ohne jegliche Abschrankung und Wasserspülung und ich merke, dass ich doch nicht so dringend gehen muss. Mehrmals sehen wir auch Taubenschläge. Ich frage ob die gegessen werden, nein nur zum Transportieren von Post. Ob das stimmt, weiss ich nicht so genau.

Unser Fahrer will uns immer wieder in prall gefüllte Läden mit Handwerkskunst und Souvenirs locken. Er ist traurig, dass wir nicht wollen und sagt no rice! Bis wir verstehen, dass er jedes Mal wenn er Touristen bringt ein Säcklein Reis vom Ladenbesitzer erhält.

Es hat hunderte von Tuk Tuks, Rollerfahrer, meistens mit drei Leuten drauf und noch Gepäck, Autos, Fussgänger, ja ganze Schulklassen auf der Strasse und dazwischen noch ein paar verstörte Hühner. Alle wuzeln durcheinander und trotzdem passiert nichts und wir kommen wieder wohlbehalten heim. Wir geben dem guten und vorsichtigen Fahrer ein grosszügiges Trinkgeld, damit er doch noch Reis für seine Familie kaufen kann.

Es ist wiederum sehr heiss und wir sehnen uns nach einer Erfrischung und dem Pool. Um 15.00 h fährt das Schiff ab nach Goa, begleitet von dem schönen Gesang von Andrea Bocchelli „Con Te partiro“. Im Kanal zum offenen Meer herrscht reger Schiffsverkehr von Fähren und Fischerbooten.

Kochi

Kochi (Cochin) Indien

  1. März 2016

Kochi ist eine geschäftige Hafenstadt im dichtbesiedelten Bundesstaat Kerala. Kochi besteht aus mehreren Inseln und malerischen Lagunen, die untereinander mit Fähren verbunden sind. Die Stadt ist auch wegen der Gewürze und als Zentrum der Informatik (IT) bekannt. Nach dem gewaltlosen Widerstand  von Mahatma Gandhi, gegen die britische Kolonialherrschaft wurde Indien im Jahr 1947 unabhängig.

Die indische Küche ist bekannt durch die feinen Gewürze und die Speisen, die mit Kokosnuss zubereitet werden. Bekannt ist Chili, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Ingwer, aber auch Nelken und Zimt. Die ayurvedische Küche ist oft vegetarisch. Fast alle Gerichte werden mit scharfen Curry-Saucen und Reis auf grünen Bananenblätter serviert. Zu jeder Tageszeit wird Tee (Chai) getrunken oder Lassi, ein kaltes Getränk aus Buttermilch, Wasser und Gewürzen.

 

Schon zwei Stunden vor unserer Ankunft müssen wir durch einen mit Bojen bezeichneten, engen Kanal fahren. Dauernd kommen uns Frachter und Tanker entgegen, die ganz nah vorbeifahren, dass man sich fast die Hände reichen könnte. Dann kommt Land in Sicht. Es dauert aber noch lange bis wir aussteigen können, denn die Einreisebestimmungen für Indien sind aussergewöhnlich streng und ein riesiger Papierkram.

 

Wir schnappen uns zusammen mit Annegret und Tommy ein Taxi. Eigentlich wollten wir Tuk Tuk fahren, aber es ist schon so heiss, dass der Schweiss ohne Klima Anlage in Bächen herunterströmt. Wir fahren über eine alte Stahl-Brücke, deren Mittelteil aufgeklappt werden kann und halten bei einer altmodischen Wäscherei. Hier liegen grosse Berge von Wäsche herum, die von Hand eingeseift   und durch Schlagen auf Stein gewaschen werden. Dann hängt man alles auf riesige Wäscheleinen. Andere Leute  sind mit Bügeln beschäftigt. Die Bügeleisen sind mit glühender Kohle gefüllt oder die neueren elektrischen, hängen an furchterregenden Installationen. Das Ganze sieht aus wie bei uns vor 100 Jahren.

Beim Fischmarkt hat es sechs riesige Reusen, die von vier Männern ins Wasser gelassen werden um dann mühselig beim Herausziehen ein Körbchen Fische zu erhalten. Die Vögel lauern auch schon und fressen die kleinen Fische schon bei herausziehen der Netze weg. Zwischen den Fischerbooten liegen Berge von Abfall herum. Die Kokos und Früchtestände sehen jedoch sehr einladen aus.

 

Wir fahren durch Baumallee mit eindrücklichen Riesenbäumen, wie ich sie noch nirgends sonst gesehen habe. Sie sind so gross, dass sie auf keinem Föteli Platz haben. Verschiedene Tempel und Moscheen säumen die Strasse. Leider kann man sie nur morgens betreten,  sodass wir sie nur von aussen anschauen können. Dann besuchen wir noch einen ehemaligen Arbeitselefanten im Ruhestand. Daneben wird ein Museum gebaut und die Arbeiter klettern wie Affen auf dem Dach herum.

Dauernd begegnen uns wunderschöne, farbenfroh bemalte Lastwagen. Jeder möchte natürlich das schönste Gefährt haben. Auf der Strasse oder dicht daneben grasen Kühe oder tummeln sich Geissen mit viel Gemecker. Es ist schon eine ganz andere Welt.

Bevor wir in den Gewürzladen gehen möchten wir noch indische Rupien wechseln. Für SFR 100 erhält man ganze Berge Geldnoten, die man kaum in den Hosensäcken verstauen kann, denn es wurde uns abgeraten, mit Rucksäcken  herumzulaufen, wegen den zahlreichen Taschendieben.

 

Gewürze werden überall angeboten. Es riecht immer wieder ein wenig anders. Im nächsten Laden  stehen Parfums aus exotischen Blütenblätter hergestellt zum Verkauf. Natürlich müssen wir unbedingt auch einen Stoffladen besuchen. Die Seidenstoffe und die Schals sind schön, passen jedoch nicht unbedingt zum europäischen Geschmack.  Jeder Händler möchte, dass wir seine Produkte kaufen, denn sie seien die Besten und gar nicht teuer!!! Buddha Figuren in allen Grössen, Stellungen und Materialien, sowie Marionetten, Nachbildungen ihrer Götter, werden auch gerne angepriesen. Man könnte ununterbrochen kaufen … kaufen… kaufen.

 

Auf dem Heimweg kommen wir an gepflegten Häusern vorbei mit schönen Gärten. Die saftig grünen Bananenstauden, Bougainvilleas,  die leuchtend roten Flammenbäume und der Jasmin in vielen Farben gefallen uns sehr. Wir freuen uns auf die Dusche. Beim Nachtessen erzählen wir uns gegenseitig, was wir alles erlebt haben.

 

Am Abend gibt es ein Folklore Programm das „Kerala“ heisst und die Kathakali Tänzer vorstellt. Ihre Ausbildung kann bis zu zehn Jahren dauern und allein das Schminken dauert jedes Mal Stunden. Sie tragen aufwändige Kostüme und alle Rollen, auch die der Liebespaare werden nur von Männern gespielt. Es ist für uns eine ganz fremde Art der Bewegungen, vor allem mit den Händen (Mudras) und komisch wirkt auch das Augenrollen. Besser gefällt uns die anschliessende Tanzgruppe aus Frauen mit anmutigen Bewegungen und zwei kämpfenden Männer mit Schild und Schwert in grossen Sprüngen über die Bühne hüpfen.

Colombo

Colombo (Sri Lanka)

  1. März 2016

Sri Lanka heisst die strahlende oder glückliche Insel, denn sie hat die Form einer Perle, die von Indien herabtropft. Sie ist bekannt durch die vielen Edelsteine, (Saphire, Topas, und Rubine). Sie hat fischreiche Gewässer, prächtige Strände und das kühles Bergland, mit den Teeplantagen.

Hansjürg und ich machten vor mehr 40 Jahren, als frisch verheiratetes Paar Ferien hier, als die Insel noch Ceylon hiess. Wir haben schöne Erinnerungen an die Rundreise und die Badeferien.

Die Insel hat aber auch eine wechselhafte Geschichte der Besetzungen. Zuerst kamen die Portugiesen, die den katholischen Glauben brachten, dann die Holländer, die Kanäle und starke Befestigungen bauten und dann die Briten, die Herrenklubs, die Pferderennbahnen, Kricket- und Golfplätze und eine mächtige Bürokratie herbrachten.

Landessprachen sind Singhalesisch und Tamil. 70 % der rund 20 Mio. Einwohner sind buddhistische Singhalesen und 18 % hinduistische Tamilen und 8 % Muslime, alles Nachkommen der arabischen Händler und natürlich die Nachkommen der Europäer.

1980 flammte ein blutiger Konflikt auf zwischen tamilischen Rebellen (Tamil Tigers), welche sich gegen die Diskriminierungen durch die Singhalesen wehrten und während 26 Jahren über 100 000 Opfer forderte. Mehr als eine ½ Mio. Menschen wurden vertrieben. Viele kamen auch in die Schweiz, wo sie meistens in den Küchen arbeiten.

Tee, Kautschuk und Kokosnüsse werden exportiert. Wichtig sind aber auch die Textilindustrie und die Touristen. Eher ungewöhnlich sind die vielen Elefanten, die schon seit jeher beim Bau von Tempeln und Palästen Schwerstarbeit leisteten und auch heute noch für Holztransporte eingesetzt werden. Jeder hat eine eigenen Mahud, der ihn betreut, badet, nährt und liebt. Dafür führt der Elefant auch seine Befehle aus.

Morgens um 6.30 h,  die Sonne brennt schon heiss, im feinen Nebel sieht man die Umrisse der  Hochhäuser der Stadt und der Zwillingstürme des World Trade Centers. Die Lotsen kommen zu uns und die Mannschaft fotografiert wie wild. Daraus schliessen wir, dass nicht viele Kreuzfahrtschiffe hier anlegen. Das bestätigt sich, als Abend 3 Cars mit Schulkindern in Uniform und 2 Cars mit weiss gewandeten Nonnen am Pier stehen und unser Schiff bestaunen. Die Costa liegt im Container Hafen von Colombo, der riesig ist und 14 km lang. Wir haben wie meistens keinen teuren Costa Ausflug gebucht, sondern organisieren uns selbst und erst noch viel günstiger.

Wir mieten mit Pit und Lea einen Kleinbus für fünf Stunden Stadtrundfahrt und lassen uns überraschen. Der Fahrer spricht recht gut Englisch und das Auto ist sauber und ziemlich neu. In Colombo hat es über eine Mio. Tuk Tuks, das sind kleine dreirädrige farbige Autos. Sie schlängeln sich halsbrecherisch kreuz und quer durch den Verkehr. Sie sind wie Ameisen, die überall herum-krabbeln. Zuerst besuchen wir den Tandara Tempel beim Beira Lake. Wir ziehen die Schuhe aus und sind fast die einzigen Besucher. So können wir in Ruhe die grosse Anlage anschauen, bevor der Touristen Strom kommt. Er hat eine riesige, stehende bunte Buddha Figur, eine weisse Pagode in der Mitte, einen Ableger vom heiligen (Bodi Baum = Pappel Feige). Unter einem solchen Baum erlangte der Prinz Sidharte nach jahrelanger Meditation die Erleuchtung. Verschiedene Gläubige verrichten hier ihr Gebet und bieten Blumenkränze und Räucherstäbchen als Geschenke dar. Mönche in orangen Gewändern huschen herum und es gibt Buddhas in allen Grössen und Formen. Mitten drin hat es wieder Dutzende von Buddhas aus Steinen mit einer Stupa dahinter oder einen lebensgrossen Elefanten. Wir bewegen uns staunend durch diese fremde Welt.

Die Elefanten, Löwen, Pferde  und Stiere sind alles Symbole der Reinkarnation. Der Buddhist muss all die Station durchlaufen, bis er ins Nirwana gelangt. Beim Tempeleingang ist oft eine siebenköpfige Kobra oder sonst eine furchteinflössende Figur platziert. Sie soll alle bösen Geister abhalten. Ganz in der Nähe halten wir bei einem andern Tempel mit blauem Dach. Er liegt im See und glänzt in der Sonne. Es ist nun schon 34° heiss. Dahinter liegt der neue Stadtteil mit den modernen Geschäfts-Häuser.

Wir fahren zum Rathaus mit einer weissen Kuppel, die aussieht wie das Kapitol in Washington. Dahinter liegt ein schneeweisser Gebäudekomplex, alles aus der Kolonialzeit. Davon gibt es an jeder Ecke ein sehenswertes Gebäude, den Glockenturm oder das berühmte Oriental Hotel.

Beim Independence Monument, einer harmonischen Säulenhalle weht ein angenehmes Lüftchen. Inderinnen mit schönen, seidenen Saris und Kinder auf ihrem Schulausflug wollen mit uns plaudern. Im Jahr 1948 erlangte Ceylon seine Unabhängigkeit und im 1972 wechselte es den Namen zu Sri Lanka und wird Republik. Davor steht das Monument des ersten Staats- Präsidenten. Dicht daneben der weitläufige Viktoria Park mit der goldenen Buddha Figur. Da sitzt auch ein Schlangenbeschwörer am Boden, macht mit seiner Flöte kreisende Bewegungen und die Kobra tanzt dazu, für einen Dollar pro Foto. Neben einem Tuk Tuk sitzt ein Mann mit einem dressierten Affen. Das gefällt natürlich keinem Tierschützer, aber irgendwie müssen alle in dieser Armut überleben.

Wir fahren am neuen, architektonisch futuristischen Theater vorbei, wo gerade ein Event stattfindet und die Sicherheitspolizei und ein ganzer Autokonvoi im Anzug ist. Wir sehen  aber auch eine grosse Anzahl indischer Paare, die Damen in fantastischen Kleidern.

Bei einem typischen Teehaus an der Küste machen wir Halt. Hier hat es Gestelle mit mindestens hundert verschieden Sorten und Mischungen zum aus probieren. Ich kaufe eine Büchse Mango Tea, weil ich diese Frucht so mag. Wir essen übrigens jeden Tag frische Mangos und Ananas zum Z’Morge.  Wer will kann dann zu Hause zum „Afternoon Tea“ zu uns kommen.

Nirgends gibt’s free Wifi. Also fährt unser Fahrer zu einem Shopping Center, wo es endlich damit klappt. Wir sind in einer noblen Männerboutique und als wir noch etwas Zeit haben, schauen wir uns die Sachen genauer an. Oh Wunder, Hj. entdeckt drei schöne Hemden, chic, reine Baumwolle  und gar nicht teuer und kauft sie zack pumm.

Wir fahren zurück vorbei an vielen kleinen, düsteren Handwerksbetrieben der Inder, die aussehen wie vor hundert Jahren und an vielen Slums. Es macht uns traurig, die verlotterten Häuser, engen Gässchen, Kindern aller Hautfarben und ebenso viele streunende Hunde zu sehen und wir kehren zurück auf unser strahlendes Schiff. Es ist ja schon verrückt ungerecht!!

Wir haben in so kurzer Zeit so viel erlebt, was ich hier nur bruchstückhaft wiedergeben kann und haben 140 Fotos geschossen. Von Sri Lanka gäbe es noch viel zu berichten z.B. über die alten Königsstädte wie Anaradhapura und Kandy mit dem Tempel des heiligen Zahns und den anmutigen Kandy Tänzern.

Auf See

Auf See

  1. – 28. März 2016

Wir verlassen den Hafen von Fremantle und fahren während sieben Tagen Richtung Norden nach Sri Lanka. Jetzt haben wir endlich Zeit um den Blog zu gestalten und die Mail zu beantworten. Obwohl schon mehrmals Regen angesagt war, strahlt uns täglich die Sonne entgegen. Es ist kaum zu glauben, wie viele Stunden die Braungebrannten im Liegestuhl verbringen können. Wir sind da vorsichtiger.

Immer um 12.00 h mittags ertönt nach alter Tradition der Seefahrer der lange Ton des Schiffshorns und der Kapitän meldet sich. Er sagt wie schnell wir fahren, meistens zwischen 16 und 18 Knoten, wo wir uns befinden,  wie tief das Wasser ist, momentan ca. 4000 m tief, die Aussentemperatur ist 29° C und das Wasser 30° C. Heute fast kein Wind und ruhige See. Eben sind wir an der Inselgruppe Cocos Island, bestehend aus 2 Atollen und 27 Koralleninseln vorbeigefahren, die noch zu Australien gehören. Auf einer Insel leben noch 596 Einwohner. Die führen sicher ein geruhsames Leben dort.

Hier einige Fotos von unserem Leben auf dem Schiff. Es gibt immer wieder Themen Abende, z.B. Italien, wer will kommt in den Landesfarben rot, weiss grün gekleidet und auch die Kellner servieren mit Italienschürzen die landestypischen Spezialitäten. Es gibt auch Fischbuffets mit  einer grossen Auswahl von Meergetier auf dem Sonnendeck neben dem grossen Pool. Die Köche machen immer wieder verblüffende Früchte Dekoration oder Eisskulpturen und sind überhaupt sehr ideenreich.

Von Zeit zu Zeit  finden auch Gala Abende statt. Da sieht man dann manchmal sehr spezielle Roben und „gschniggleti Lüüt“ und es gibt nebst einem besonderen Essen auch noch irgendeine Überraschung z.B. am Valentinstag eine rote Rose für die Dame. Sonst jedoch kommt man fast immer leger oder halt wie man will zum Abendessen.

Nach dem Essen gibt es in verschiedenen Bars Musik zum Träumen oder Tanzen. Wer will, nimmt den Drink des Tages oder einen Cappuccino im Atrium in der Mitte des Schiffes, wo die Glaslifte sind.  Im Casino kann man auch Geld gewinnen oder verjubeln. Wir besuchen auch gerne das Theater, wo man entweder klassische Musik, Opern, Musicals, Evergreens  mit dem Trio Divina (bestehend aus einer Pianistin, einer Violinistin und einer Sängerin mit einer wunderbaren Stimme) oder  eine Show mit dem eigenen Ballett (6 Tänzer und 4 Tänzerinnen) mit fantastischen Kleider sehen kann. Je nach Land kommt  eine Folkloregruppe wie z.B. die Maoris oder die Aborigines zu Besuch aufs Schiff. Oft verbringen wir aber auch den Abend ganz friedlich auf Deck und plaudern mit den vielen Bekannten, die wir schon kennen gelernt haben. Wir geniessen die Abendstimmung und dann den Sternenhimmel.  Im Zimmer überrascht und dann oft ein Frottee Tier wie dieser lustige Frosch. Der gelbe Kamin mit dem schwarzen C ist das Markenzeichen der Costa Flotte. So kann man das Schiff immer schon von weitem sehen, wie einen Leuchtturm.

Perth & Fremantle

Perth & Fremantle (Australien)

  1. März 2016 (3. Tag)

Fremantle

Heute begrüsst uns ein schönes Morgenrot.  Bald beginnt der Costa Ausflug mit dem Car. Unsere Reiseleiterin ist Schweizerin, wohnt aber schon seit 40 Jahren hier und betreibt mit ihrem Mann eine Schaffarm. Sie weiss viel zu erzählen und ich muss mir viel merken. Sie ist sehr witzig und freut sich sichtlich wieder einmal eine Gruppe Schweizer zu führen.

Von Fremantle aus Fahrt nach Perth,  entlang der wilden Küste mit dicht bewachsenen Sanddünen und kilometerlangen Stränden. Dem Wasser entlang sind viele Kunstwerken einheimischer Künstler ausgestellt.  Der historische Royal Perth Yacht Club ist bekannt für den Segel Wettbewerb „America’s Cup“. Das Schweizer Team gewann mit dem Segelschiff Allinghi im Jahr 2000 diese Regatta . Halt  bei Hillary’s Boat Habour mit dem Delfin Denkmal und den vielen Geschäften  und Restaurants in den kleinen Holzhäusern auf Pfählen.

 

Perth

Dann kurze Stadtrundfahrt durch Perth und hinauf zum 400 Hektar grossen Kings Park. Von hier herrlicher Blick auf die Skyline von Perth (die wir ja schon kennen). Ein Denkmal mit der ewigen Flamme davor, steht als Mahnmal für die vielen gefallenen, australischen Soldaten, welche im 2. Weltkrieg unter englischer Krone mit den Allliierten kämpfen mussten.  Ein grosser Baum steht symbolisch für jedes Bataillon das Gefallene zu beklagen hatte, was eine lange und eindrückliche Allee ergibt. Der grosse Park  mit seinen Teichen steht der Bevölkerung zur Verfügung und wird rege genutzt. Man sieht schon früh morgens sehr viele Jogger und Skater in Action. Australien hat 24 Mio. Einwohner, ist aber ausser den Grossstätten sehr dünn besiedelt. Rückfahrt zum Schiff, das im Hafen von Fremantle liegt, da Perth keinen Hafen für Kreuzfahrtschiffe hat.

 

Fremantle

Am Nachmittag gehen wir zu Fuss ins nahegelegene Städtchen Fremantle. Das sieht aus wie ein Westerndorf. Die Häuser stehen unter Heimatschutz und deshalb ist der ganze Dorfkern noch intakt. Ein Haus ist sehenswerter als das andere und ich weiss vor lauter „Wöhli“ gar nicht was ich alles fotografieren soll. Überall spielen Strassenmusikanten und auch die Bahnhofstoiletten sind noch wie zur Zeit der Kolonialherren.  Im Fischerhafen herrscht reger Betrieb und im Esplanade Park erfreut ein Riesenrad die Kinder.

Hj. und ich besuchen das einzige Schiffs Wrack Museum, das es gibt. Es ist in einem alten aber schön restaurierten Lagerhaus untergebracht. Man sieht einen Teil des Wracks eines dänischen, gesunkenen Schiffs, das ganz in der Nähe gefunden wurde. Es war auf dem Weg zu den Gewürzinseln Man fand den Anker, Münzen, Porzellan, die Kapitänskabine, das Skelett eines Matrosen und Kanonen. Da wir müde sind nehmen wir den altmodischen gratis Shuttle Bus zurück zur Costa. Daneben liegt ein komisches Schiff. Es transportiert Tausende von lebenden Schafen.

Perth

Perth Australien

  1. März 2016 (2. Tag)

Den Z’Morgen nehmen wir auf dem Schiffssteg ein. Dann haben wir Zeit für einen schönen Bummel dem Strand entlang. Im gepflegten Rasen versammeln sich schon die ersten Familien und Freundes Cliquen zum Picknick. An grossen Grills wird Barbecue gemacht und dazu fleissig Bier getrunken. An den verschiedenen  Sandstränden mit Sonnenschirmen kann man Segelschiffe mieten oder Paddel boote oder schwimmen gehen. Leider hat es im Moment riesige braune Quallen, die einem das Baden zünftig vermiesen.

Mit unseren Rollköfferli auf die Fähre zum Elisabeth Quai. Diese schöne Anlage wurde erst vor sechs Wochen eröffnet und wird schon rege benutzt. In der Mitte steht ein Glockenturm mit Wasserspiel. Er ist gleichzeitig Aussichtsturm und die Geländer sind mit vielen Metall- Schlösser der Verliebten geschmückt. Über eine raffinierte, geschwungene Brücke gelangt man zu den viele Cafés und Pubs. Die Terrassen über dem Wasser laden zum „höcklen“ ein. Schon bald kommt unsere Fähre. Sie heisst  Captain Cook und bringt uns in einer zweistündigen Fahrt auf dem Swan River nach Fremantle.  Eine schöne Fahrt bei strahlendem Wetter, vorbei an prächtigen Villen und Stränden und Jachthafen. Schon von weitem sehen wir sie: hurra die Costa ist auch schon da!!! Man kann unser Schiff immer schon von Weitem erkennen. Das Gelbe Kamin mit dem schwarzen C, das alle Costa Schiffe tragen, überragt alles. Wir gehen nach Hause auf die Luminosa und werden von den Bekannten und dem Personal freudig begrüsst und über unsere Erlebnisse ausgefragt.

Noch eine ganz erfreuliche Mitteilung. Nico und Angi sind nach sieben Monaten Weltreise wieder heil und gut in Zürich eingetroffen!!! Das freut uns natürlich sehr.

Perth

Perth (Australien)

  1. März 2016 (1. Tag)

Schon ist unser Aufenthalt zu Ende und wir fliegen nach Perth. Das Flugzeug hat fast zwei Stunden Verspätung. Unterwegs „rumpelts“ ein wenig, weil in der Nähe ein starkes Gewitter ist. Nach dem Landen werden die Türen lange nicht geöffnet. Im Flughafen ist ein Stromausfall. Als wir endlich im Dunkeln zur Gepäckausgabe tappen, funktionieren die Bänder natürlich auch nicht. Sie schicken uns in einen andern Trakt mit Fenstern. Dort stehen Handwagen mit unseren Koffer bereit und jeder sucht sich sein Gepäck aus dem riesigen Haufen selbst heraus. Alle Passagiere sind total ruhig, cool und nehmen es mit Humor. Das gefällt uns an den Australiern.

Ein Taxi bringt uns zum Peninsula Hotel Riverside. Wir haben eine richtige Wohnung mit Küche und Balkon zur schönen Swan River Bucht hinaus. Direkt vor dem Hotel liegt ein öffentlicher Sandstrand mit Liegestühlen. Wir nehmen die Fähre, die uns in zehn Minuten direkt ins Stadtzentrum führt. Hier inmitten von Hochhäusern finden wir schon bald eine Fussgängerzone. Mitten drin ein kleines Gässchen mit Riegelhäusern und Pubs, wie in England, die zum Verweilen einladen. In der Fussgängerzone hat es witzige Bronce Figuren von einheimischen Künstlern.

Das Abendessen haben wir im drehbaren Rundrestaurant im 33. Stock im St. Martins Tower reserviert. Der Blick auf die riesige, beleuchtete Stadt mit 2 Mio. Einwohner ist phantastisch und haut uns aus den Socken. Das Tenderloin Steak ebenfalls. Mit der Fähre ins Hotel zurück, wo wir müde von den vielen Eindrücken sofort in Tiefschlaf fallen.

Sydney

Sydney

  1. März 2016 (6.Tag)

Heute möchten wir noch Museen besuchen. Zuerst das „Sea Live“ Aquarium, denn wenn wir schon nicht die Fische und Korallen des Great Barrier Riffs in Natura sehen können, so hoffen wir hier einen Einblick in die vielfältige Unterwasserwelt zu erhaschen. Man erhält viele Informationen über die schlimme Verschmutzung der Meere und über die Überfischung. Man hört auch, dass schon 50 % der Korallen abgestorben sind, Das gibt einem schon zu denken. Wir laufen durch Glastunnels  und über uns schwimmen grosse Haie, Mantas und Fische aller Art. Gleich daneben ist das „Wildlife“ Museum. Hier sind die typischen Tiere Australiens. Die Kängurus, die Wombats, die Krokodile und Reptilien. Viele putzige Koalas, liegen faul in den Eukalyptus Zweigen. In etlichen Dunkelräumen gibt’s auch Fledermäuse und andere nachtaktive Tiere zu entdecken.

Danach spazieren wir zum 2. grössten Chinagarten der Welt. Die Aussis möchten sowieso in allem immer die Grössten und Besten sein. Der Garten ist mitten in der City ein Ort der Ruhe, obwohl rundherum Hochhäuser sind. Geschwungene Wege, Bogenbrücken über den Teich voller Lotusblumen und natürlich gibt es auch hübsche Pavillons mit schönen Schnitzereien und einem Teehaus. In Sydney findet man alles auf engstem Raum, Action im grössten IMAX Kino der Welt !!! aber auch Ruhe in den schönen Parkanlagen. Altes und Neues bunt gemischt und Menschen aller Hautfarben. Eine pulsierende Mischung, die uns sehr zusagt.

Abends essen wir mit Madeleine und Kurt an der Waterfront nahe der Opera feine Häppchen und Fish and Chips und geniessen die Abenddämmerung und dann den Blick auf die beleuchtete Stadt.