Alle Beiträge von silviahansjuerg

Catania, Civitavecchia, Savona

Catania (Italien)

  1. April 2016

Catania liegt auf der Insel Sizilien und ist hauptsächlich mit Fähren erreichbar. Sizilien ist vom Meer umspült, von der Sonne geküsst und von den Göttern gesegnet. Denkt man an Sizilien, so denkt man unweigerlich auch an den Etna. Er ist der grösste und auch aktivste Vulkan Europas. Seine Bergflanken sind von fruchtbarer Vulkanerde bedeckt. Hier gedeihen Zitrusfrüchte, Oliven, Bananen, Pistazien und Mandelbäume.  Grosse Teile von Catania wurden mehrmals von den Lavamassen des Etnas verschüttet, aber immer wieder aufgebaut.

Leider dauert unser Aufenthalt hier nur 7 Stunden, sodass wir nicht nach Taormina fahren können. Wir nehmen ein „Hop on hop off“ Bus und fahren bis zum hübschen Fischerdorf Acitrezza, das aber noch im Vor-Touristen Schlummer liegt. Hier hat der einäugige Zyklop 7 Steine dem Odysseus nachgeworfen und diese Brocken ragen noch immer aus dem Meer. Die Weiterfahrt der Küste entlang mit den schwarzen Lavafelsen ist sehr schön.

Im Giardino Bellini steigen wir aus. Hier hat es Wasserspiele, ganze Büsche von Paradiesblumen, eine Blumenuhr und einen hübschen Musik Pavillon. Die Via Etna ist gesäumt von unzähligen barocken, reichverzierten Häusern.  Einige sind schon restauriert, aber es gäbe noch viel zu tun, bis alle wieder im alten Glanz erstrahlen. Die Piazza del Duomo mit dem Elefantenbrunnen und der Chiesa Sant‘ Agata haut einem fast aus den Socken. Diese weissen, majestätischen Gebäude wirken sehr elegant. Wir sind völlig überrascht, das Catania eine so schöne Altstadt hat.

Am Nachmittag Weiterfahrt durch die Strasse von Messina nach Civitavecchia dem Hafen von Rom.

Civitavecchia (Italien)

  1. April 2016

Hier offeriert  Costa zum Abschied für all ihre Gäste, noch einen ganztätigen Ausflug mit Führung durch die ewige Stadt Rom. Darüber werde ich aber nicht mehr berichten, weil wir dann am Packen sind und am Adieu sagen sind und weil die Meisten von Euch Rom sicherlich aus eigener Erfahrung kennen.

Savona

  1. April 2016

Bereits um 8.00 h legen wir in Savona an, wo wir das Schiff, unser liebgewordenes Zuhause, verlassen werden. Am Morgen können wir noch zu Fuss die Altstadt von Savona anschauen. Der Bus mit den neuen Schweizer Schiffs-Passagieren wird erst nach dem  Mittag eintreffen.  Danach wird er uns nach Zürich bringen,  wo wir erst am späten Abend ankommen.

Auch für uns ist die Zeit des Abschieds gekommen. Wir möchten allen fleissigen Lesern für das reges Interesse an unserem Blog danken und natürlich auch für die vielen netten Rückmeldungen, die wir stets erhalten haben. News von zu Hause zu bekommen war immer schön.

Somit ist der lang gehegte,  grosse Wunsch von Hansjürg und mir wahr geworden und wir durften diese Traumreise rund um die Welt in vollen Zügen geniessen. Wir kehren glücklich und mit einer Fülle von einmaligen Eindrücke zurück.

Wir freuen uns, unsere Familie, die Enkelkinder und  natürlich Euch, unsere Freunde, bald wieder zu sehen.  Tschüss und arrivederci!

Silvia & Hansjürg

Kreta

Kreta (Griechenland)

  1. April 2016

Wir legen im Hafen von Heraklion an, der Hauptstadt von Kreta. Sie ist die grösste Insel Griechenlands und bekannt für das mediterrane Klima und eine beliebte Urlaubsdestination. Tiefe Schluchten durchschneiden die hohen Berge. Auf dem 2‘456 m hohen Berg Ida, wo Zeus geboren wurde, liegt sogar noch Schnee. Der legendäre König Minos (minoische Zeit, 3000- 1500 v. Chr.) baute den riesigen Festungspalast von Knossos mit 1‘200 Räumen und einem Theater. Sir Arthur Evans hat ihn während 40 Jahren ausgegraben. Warum diese Hochkultur untergegangen ist rätselt man immer noch.

Mit einem „Hop on, hop off“ Bus fahren wir zum Fischmarkt, wo die Fischerboote eben ihren Fang gebracht haben. Die mächtige venezianische Festung dominiert den ganzen Hafen. Sie wurde zum Schutz gegen die türkische Belagerung gebaut. Wir fahren entlang der 4 km langen Stadtmauer, die das antike Heraklion umgibt. Viele Kirchen wurden von den Venezianern als katholische gebaut, von den Türken als Moscheen benutzt und heute sind sie griechisch orthodoxe Kirchen.

Kurzentschlossen steigen wir bei den Ausgrabungen von Knossos aus, denn es ist noch nicht so heiss und hat noch kaum Besucher. Die vielen Ruinen liegen in einer schönen Landschaft umgeben von Olivenbäumen, leuchtend rot blühenden Bougainvillea Büschen und Orangenbäumen, die Früchte tragen. Frisch gepresster Orangensaft macht uns wieder fit. An verschiedenen Orten ragen die roten Säulen des Palast von Königs Minos in den stahlblauen Himmel. Hier sieht man auch bekannte Fresken und Mosaike: der Stier aus schwarzem Speckstein und die eleganten Männer die bei den Stierspielen über die Tiere springen, die Figur der Schlangenfrau sowie Malereien. In einem der vielen kleinen Läden ausserhalb, kauft mir Hansjürg hübschen kretischen Schmuck. Danach essen wir in einer der zahlreichen griechischen Tavernen und trinken dazu griechischen Wein.

Weiter geht’s zum archäologischen Museum, das  in 24 Sälen, die bedeutendsten Funde der Minoer zeigt und erst vor kurzem wieder eröffnet wurde. Hier ist auch ein Modell des Palastes von Knossos zu sehen, das  die riesigen Ausmasse zeigt und wie fortschrittlich damals schon gebaut wurde.

Passage Suezkanal

Auf See, Passage Suezkanal, auf See

  1. -18. April 2016

Wir verlassen Eilat durch den Golf von Akaba und fahren Richtung Sharm el Sheik und biegen dann ab in den Golf von Suez. Rechts des Schiffes ist die Halbinsel Sinai, links die arabische Wüste.

Am Abend erreichen wir Sues, wo wir über Nacht vor Anker liegen. Um 7.00 h starten wir als 2. Schiff in einem Konvoi von 29 Schiffen in den Suezkanal. Die Durchfahrt dauert 11 Stunden.

Schon Ramses II soll hier im 13. Jh. v. Chr. ein Stück Kanal erstellt haben, später bauten Pharao Necho II, Darius der I von Persien und der römische Kaiser Trajan am Kanal, doch erst dem französischen Ingenieur Ferdinand de Lesseps gelang es nach 10-jähriger Arbeit den heutigen Suezkanal von Sues nach Port Said zu erstellen. Die Einweihung fand 1896 statt und wurde mit der Oper Aida gefeiert. Während wir durch die Wüste fahren ertönt an Bord der Triumphmarsch.

Im ägyptisch-israelischen Krieg war er dann von 1967 – 75 geschlossen. Der Kanal ist 195 km lang und verkürzt den Weg von Westeuropa nach Indien um 8‘000 Km. Er ist für Ägypten eine wichtige Einnahmequelle und die 15‘000 durchfahrenden Schiffe bringen dem Staat  3.5 Milliarden US$ pro Jahr. Um die Kapazität zu erhöhen wurden in den letzten Jahren auf zwei Strecken parallele Kanäle gebaut und im Bittersee die Fahrrinne mit speziellen Schiffen breiter ausgebaggert. Nun können auf diesen Strecken die Schiffe kreuzen  (siehe Karte). Heute sehen wir noch die letzten Bauarbeiten, nachdem diese Strecken 2015 eröffnet wurden. Dem ganzen Kanal entlang, wurden zur Sicherung Wachthäuschen und Mauern gebaut. Immer wieder sieht man Fähren und lange Autokolonnen. Jetzt ist aber eine neue, ganz lange Brücke im Bau, die demnächst eröffnet wird.

Einmal taucht Ismailia, eine grosse Oase mit viel Grün und Dattelpalmen auf. Wahrscheinlich sind die Bewohner alle am Suezkanal beschäftigt.

Auf beiden Seiten gibt hat es hohe Sandhügel und manchmal sieht man im Parallel-Kanal ein Schiff vorbeifahren, was witzig aussieht.  Alle sind an Deck und fotografieren wie wild. Nur ich schwimme als einzige im Pool durch die Wüste. Das gefällt mir sehr.

Plötzlich taucht im Nichts ein neuer halbfertiger Ferienresort auf,  mit Hotel und Bungalows für mindestens 3‘000 Personen. Scheinbar wird mehr nicht weitergebaut, nur von der Moschee hört man den einsamen Ruf eines Muezzins. Gegen Abend erreichen wir nach 102 Tagen, in Port Said, wieder das Mittelmeer.

Eilat

Eilat (Israel)                                                                                                                              

15.04.2016

In der Nacht fuhr unser Schiff den kurzen Weg von Jordanien nach Israel. Wir haben nichts davon gemerkt, denn wir schlafen in unserem kleinen Reich immer wie die Murmeltiere. Als wir wie üblich aufs HeckDeck zum Morgenessen gehen, sehen wir viele Hundert japanische Autos im Hafen stehen. Verrückt, wenn man denkt wie die Strassen heute schon so verstopft sind.

Israel, ein junger Staat mit alten Wurzeln, oder das Land wo Milch und Honig fliesst. Ein Land inmitten von drei Kontinenten, nämlich Europa, Asien und Afrika, würde viel Interessantes bieten. Fruchtbare Landschaften, die Wüste Negev, viele religiöse Orte wie Jerusalem, Bethlehem etc. aber auch das Tote Meer mit dem hohen Salzgehalt.

Wir könnten wieder einen 11 stündigen Ausflug zum Felsen von Masada machen. In dieser Felsfestung haben sich 960 Juden in den Tod gestürzt, um nicht ihren Feinden, den Römern, in die Hände zu geraten.  Heute möchten wir aber lieber Faulenzen.

Ein Shuttlebus bringt uns in die Stadtmitte von Eilat. Zuerst mussten wir uns einer langwierigen Kontroll-Prozedur  unterziehen.  Es ist verständlich, dass viele Länder Angst vor Terroranschlägen haben. Aber hier sieht man besonders viele Soldaten mit Waffen.

Schalom Eilat.

Der Ferienort ist bekannt für seine schöne Unterwasserwelt und fürs Sonnenbaden. Die Stadt ist modern und hat schön bepflanzte Kreisel. Wir spazieren der Meerespromenade entlang. Es gibt viele Sand- oder Kieselstrände mit Liegestühlen und Sonnenschirmen, teils auch mit Palmen. Komischerweise liegt mitten im Zentrum der Flughafen. Die Flugzeuge setzten direkt über unseren Köpfen zur Landung an.  Man kann also vom Flugzeug aus mit dem Köfferli ins Feriendomizil spazieren! Es gibt noble grosse Hotels und dahinter die lange kahle Bergkette. Ein sehr spezielles Bild. Es zieht uns heute mehrmals in kühlende, klare Wasser, das nur noch 26 Grad warm ist.

Nach dem Mittagessen wollten wir eine Fahrt mit einem Glasbodenboot machen. Es dauerte aber so lange bis das Essen kam, das unser Schiff unterdessen schon abgefahren war. Macht nichts, in diesen Ländern braucht es halt mehr Geduld. So höcklen wir trotzdem zufrieden da, schauen zu wie Shisha Pfeife geraucht wird, wie die strengeren jüdischen Familien in dunklen Kleidern spazieren, aber auch die jungen Frauen, die halbnackt und mit einer Wodkaflasche in der Hand mit ihren super coolen Boys herumalbern.

Am Jachthafen hat es mehrere alte, hölzerne Zweimaster, die uns besonders gut gefallen. Am Nachmittag füllt sich der Strand und es scheint, dass viele ehemaligen Touristen von Sharm el Sheik jetzt nach Eilat gekommen sind. Wir schwimmen nochmals ausgiebig und kehren zum Schiff zurück. Abends fährt das Schiff ab. Wir stehen auf dem Sonnendeck und sehen das Lichtermeer von Eilat und auf der andern Seite von Aqaba langsam verschwinden.

Weiterfahrt nach Kreta. Drei Seetage, einer davon ist die Durchfahrt durch den Suezkanal. Das Ende unserer Reise rückt immer näher.

Aqaba

Aqaba (Jordanien)

  1. April 2016

Aqaba ist Jordaniens einziger Seehafen. Nur 10 km davon entfernt ist Eilat das in Israel liegt.

Die Grenze zwischen den beiden Nachbarländern bildet ein Wadi (trockenes Flussbett) der bis ans Tote Meer reicht und in einer Wüstenlandschaft liegt. Da Aqaba schon seit jeher eine Süsswasser Quelle hatte, war es jahrhundertelang Handelsknotenpunkt und Hafen für die Mekka Pilger und ist heute ein Industriezentrum mit 100‘000 Einwohner. Der Golf von Aqaba ist ein Touristen- und Wassersport Zentrum wegen den schönen Korallenriffen. Die Stadt Aqaba ist eine moderne Reissbrettstadt mit einer grossen, kahlen Bergkette dahinter.

Die Hauptstadt von Jordanien heisst Ammann und wird vom König Hussein Abdullah II regiert. Von den 10 Mio. Einwohner des Landes,  sind fast die Hälfte Flüchtlinge und davon 2 Mio. aus Syrien. Das gibt dem Land grosse Probleme.

Wir machen mit dem Bus einen Ganztages Ausflug in die berühmte Felsenstadt Petra. Diese antike Stadt stand im 2. – 4. Jhd. n.Chr. in voller Blüte, denn die Nabatäer kontrollierten die Handelswege zwischen Arabien und dem Mittelmeerraum. Von diesem grossen Reich zeugen heute noch hunderte von prächtigen Höhlengräber und Tempel. Die Meisten sind in den ocker -rosaroten Sandstein gehauen.

Wir fahren auf breiten, holprigen Strassen durch die öde Felslandschaft und durch einen breiten Wadi = ausgetrocknetes Flussbett. Alle paar Jahre wird aus diesem ein reissender Fluss, dabei kommen immer wieder Beduinen und Vieh ums Leben und ein Teil der Strasse wird von den gewaltigen Wassermassen weggerissen. Direkt neben der Strasse ist die Eisenbahn auf der Züge mit 40 Wagons oder mehr die Phosphat Vorkommen zum Hafen bringen.

Wir fahren bis auf 1‘750 m Höhe hinauf, wo es neblig ist und ca. 15° C kühler als am Meer. Vor vier Tagen gab es hier einen Sandsturm und gestern hat es stark geregnet, sodass Petra für Touristen nicht zugänglich war. Wir haben also Glück, dass wir Petra sehen können und dass unser Reiseleiter Youssuf in Deutschland Geologie studiert hat und uns somit natürlich alles bestens erklären kann. Hier in der Höhe können Aprikosen, Äpfel, Wein und Melonen angepflanzt werden. Hier leben auch die Beduinen mit ihren schwarzen Zelten und weiden ihre Schafe und Ziegen.

Wir biegen ab und fahren nun auf dem „Kings Way“ weiter. Das sei die älteste Strasse der Welt, bereits 12‘000 Jahre alt. Es heisst, die Königin von Saba sei darauf zu Besuch zum König Salomon gekommen. Wir kommen im Wadi Musa = Fluss von Moses an. Es heisst, dass hier Moses an einen Felsen geschlagen habe und dann seien 12 Quellen mit Wasser hervor gesprudelt. Der Ort hat heute noch viele Obstplantagen und Olivenbäume.

Oh Schreck oh Graus, auf dem Parkplatz hat es ganz viele Touristen Cars. Wir beginnen unseren Fussmarsch und die Menschenmassen verteilen sich. Man kann auf einem Pferd, Kamel-oder Esel reiten, oder in einer einfachen Kutsche fahren, die wie wild rüttelt. Wir gehen zu Fuss durch felsige Wege und kommen dann in die schattige, enge Schlucht mit hohen Bergmassiven links und rechts.

 

Ein einziger Weg führt nach Petra und war darum leicht zu verteidigen. Wir sind total beeindruckt von den ockerbraunen oder rosa farbigen Felsen und von ihrer interessanten Schichtung. Ganz plötzlich steht man von einem rosa Monument, dem „El Khazneh“ das aussieht wie ein griechischer Tempel. Wir sind völlig verblüfft und begeistert. Die Nabatäer meisselten dieses „Schatzhaus“ von Hand aus dem Fels und man weiss nicht sicher, ob es eine Tempel oder eine Grabstätte war. Die Beduinen entdeckten Petra und ein Schweizer Archäologe leitete die Ausgrabungen. Man fand 800 Gräber in Felshöhlen mit bis zu 50 Grabnischen darin. Dabei ist nur ein Teil dieses grossen Gebietes erforscht.

Entlang des Weges hat es im Fels lange Wasserrinnen, die auch heute noch funktionieren und die ganze Stadt versorgten. Durch eine Fassadenstrasse kommt man plötzlich zu einem halbrunden Theater. Es fasste über 10‘000 Personen und diente als religiöse Zeremonienstätte. Ich muss dringend aufs WC. Es befindet sich in einer Felsenhöhle. Die Decke wunderschön, aus vielfarbigem Sandstein. Zuerst glaubte ich, das sei hingemalt, aber es ist wirklich echt. Im ganzen Tal hat es solche farbige Fels Kompositionen. Die Frauen benützen den feinen rötlichen Sand als Sonnenschutz und Pflegemittel für ihre samtene Haut und die schwarze Farbe um ihre Augen heisst Khol.

Man könnte tagelang hier laufen und immer wieder neues entdecken.  Diese eindrückliche Gräberstadt steht unter Unesco Weltkulturerbe und gilt auch als eines der Weltwunder. Auf der fast dreistündigen Heimfahrt präsentieren sich die Berge im warmen, leuchtenden Abendlicht. Man hat einen guten Weitblick bis ins israelische Jordantal. Dieser Ausflug nach Petra bleibt uns unvergesslich.

Auf See

Auf See

  1. – 13. April 2016

Wir navigieren 1902 Seemeilen von Salalah nach Aqaba. Zuerst durch den Golf von Aden, wo nördlich der Jemen und südlich Somalia liegt. Hier fanden in den letzten Jahren einige Überfälle von Piraten aus Somalia statt, welche grosse Lösegeldforderungen stellten. Wir folgen der empfohlenen Route der UKMTO (United Kingdom Marine-Trade-Operations), welche diesen Transitkorridor militärisch mit Schiffen und Flugzeugen überwachen. Wie unser Kapitän uns informiert, sind jedoch die gefährlichsten Gewässer in der Strasse von Malakka und Singapur, wo mehr als 50‘000 Frachter vorbeikommen. Es wird geschätzt, dass dort die Verluste durch Piraterie 13 – 16 Milliarden Dollar pro Jahr betragen. Unser Schiff wurde aber nicht gekidnappt!

 

Am 2. Seetag fahren wir um Mittag in das Rote Meer ein. Östlich fahren wir zuerst noch dem Jemen und dann Saudi Arabien entlang, westlich ist Dschibuti, dann Eritrea, Sudan und Ägypten.

 

Am 4. Seetag fahren wir in der Nacht in den Golf von Akaba, wo wir am 14. April  am Morgen in Akaba anlegen. (siehe Karte)

 

Informationsvideo „Ein Blick hinter die Kulissen der „Costa Luminosa“

Übersicht:

Länge: 294 m, Breite: 32.25 m, Tiefgang 8.10 m, Baujahr: 2009

Bruttoreg.: 92‘600 T, Geschwindigkeit: 21.5 Knoten (40 Km / h)

Passagiere: 2‘826, Besatzung: 1‘130 aus 40 Nationen

Kabinen: 1‘130, Decks: 12, Zuoberst ist das Sonnendeck

unsere Kabine: Kabine 6299 mit Balkon, auf Deck 6 Rubino

4 Restaurants, 11 Bars, Theater, Kino, Casino, Disco, Bibliothek,

Spa mit Massage, Kosmetik und Coiffeur, 3 Swimmingpools, Sauna,

Dampfbad, Fitnesscenter, Shops und Arztpraxis und Apotheke.

 

Technik

Für jede Einfahrt  und Ausfahrt in einen Hafen muss jeweils ein örtlicher Lotse an Bord kommen.

Die Luminosa hat im Heck, 2 um je 35° drehbare Schrauben (Azipods) mit einem Durchmesser von 5.50 m und im Bug 3 Seitenstrahler (Truster) und ist dadurch so extrem wendig, dass sie in den Häfen für das Anlegemanöver keine Unterstützung durch Schlepper benötigt.

 

Maschinenkommandoraum

Zur Überwachung aller Aggregate sind 32 Bildschirme von Videokameras, mehrere PC zur Datenübermittlung (Foto 1) und zur Übersicht ein grosses Tableau über Produktion und Verbrauch von elektrischer Energie aller Aggregate. (Foto 2)

Das Schiff hat zwei 12 Zylinder und vier 8 Zylinder Dieselgeneratoren (Foto 3 + 4). Mit dieser produzierten elektrischen Energie erfolgt der Schiffsantrieb, wobei der Triebstoff für die Generatoren für 15 Tage reicht. Ferner werden grosse Energiemengen benötigt für die Meerwasserentsalzungsanlage, Klimaanlagen (Foto 5) , Kühlräume, Küche, Wäscherei etc.

Ein Umwelt-Offizier ist verantwortlich für die Einhaltung aller Umweltvorschriften der MARPOL.

Unser Kapitän heisst Pietro Sinisi und ist Italiener.

Bei hohem Wellengang werden zwei 8 m lange Stabilisatoren ausgefahren um das Schiff rasch- möglichst wieder in die aufrechte Position zu bringen. Trotz hohen Wellen fühlten wir uns während der ganzen Reise „vögeliwohl.“

 

Kommandobrücke

Sie ist mit den modernsten Instrumenten ausgerüstet (GPS, 3 Radar, Tiefensonar etc.). Zur Ausbildung junger Offiziere gibt es rund um die Uhr einen Ausgucker und täglich wird die Route 3 x mit dem Sextant berechnet, genauso wie bei den früheren Seefahrer.

In jedem Hafen wehen immer drei Flaggen. 1. die Landesfahne des Schiffs, also Italien 2. die Europafahne und 3. die Fahne des Landes, in welchem wir zu Gast sind.

Das Schiff verfügt über 2 Meerwasser Entsalzungs-Anlagen, eine mit Dampf und eine mit Osmose und Filter.

 

Logistik

Der Müll wird getrennt. Das Glas wird geschreddert, Alu Dosen gepresst, Grüngut Abfälle geschnitten und Papier verbrannt.

Es gibt verschiedene Küchen 1. Hauptküche 2.Büffetküche 3. Küche für die Spezialitätenrestaurants 4. Küche für Crew (teils asiatische Küche).

In der Küche arbeiten 160 Personen, Köche, Bäcker, Patissiers, Zurüster und 50 Personen für Abwasch und Reinigung.

Auf einem Deck wird das Fleisch und der Fisch in die gewünschte Form geschnitten und das Gemüse und Salat gerüstet.

Auf dem andern Deck werden die Menüs gekocht, gebacken oder gegrillt und dann geschöpft. Alles ist mit Rolltreppen miteinander verbunden.

Es ist enorm was auf dieser Reise von uns allen verbraucht wird: 21‘000 Eier, 43 t rotes Fleisch fast ebenso viel Fisch, 16 t Käse und 15,2 t Früchte.

Die Wäscherei hat mehrere 120 kg Waschmaschinen und Tumbler,  diverse grosse Mangen und Bügelautomaten.

Es hat Schreiner, Elektriker, Polsterer, Mechaniker etc. eine Druckerei, ein Fotografenteam, ein Ballett mit 6 Tänzern und 4 Tänzerinnen, diverse Sänger, 8 verschiedene Musikgruppen dh. Bands aller Stil Richtungen in den Bars.

Jeden Tag gibt’s Gotttesdienst mit einem katholischen Pfarrer, es hat auch ein Rabbiner.

Viele Animatoren und man kann auch Sprach- oder Gesangsunterricht nehmen.

 

Je zwei Crew Mitglieder teilen sich ein Zimmer(12 m2) mit Dusche, WC und Kajüten Betten. Sie arbeiten meistens während 9 Monaten täglich 11-14 Std. Haben einen eher kleinen Lohn, aber freie Kost und Logis und Arbeitskleidung und lernen viel (auch Sprachen). In vielen Drittweltländern hat es Ausbildungszentren, die sie besuchen müssen, bevor sie den Job erhalten.

 

Trotz schwierigen Arbeits-Bedingungen ist alles Personal unglaublich freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Sie machen einen Super Job!

 

Die ganze Weltumrundung beträgt 31‘108 Seemeilen x 1.852 = 57‘612 km.

Salalah

Salalah (Oman)

  1. April 2016

Zwischen Muskat und Salah liegen 1‘100 km Strasse, zwei Bergmassive und zwei Wüsten oder ein Seetag mit dem Schiff. Wir legen im grossen Containerhafen an, von wo uns ein Shuttelbus zum Hafenausgang bringt. Wir feilschen mit den Taxichauffeuren, sie sind alles Halsabschneider. Wir fahren mit zwei andern Bekannten zum Stadtzentrum und zum Geburtspalast von Sultan Quaboos. Auch hier sehen wir riesige Baustellen. Die breiten Strassen sind schon gebaut und die Palmenalleen angepflanzt. Ein einsames grosses Gebäude steht mitten im Sand und ist mit Bank angeschrieben. Das sieht witzig aus. Hier entsteht aber ein riesiger Zollfreihafen. Salalah ist im Begriff eine ebenso schöne, attraktive Stadt wie Muskat zu werden. Die internationalen Hotels stehen schon,

nur die Grünflächen und Blumen fehlen noch.

 

Wir besuchen das neue Weihrauchmuseum. Unter der Königin Saba, die auch in der Bibel erwähnt ist, blühte der Weihrauchhandel. Er wurde mit Kamelkarawanen transportiert und war früher mehr wert als Gold. Weihrauch galt seit jeher als wertvolles Geschenk und auch die Könige brachten dem Jesuskind Weihrauch mit. Weihrauch ist ein Harz, das aus den Zweigen des Weihrauchbusches oder Baumes tritt und wegen dem ätherischen Öle sehr brennbar ist.

Er wurde früher zum Einbalsamieren gebraucht, in der katholischen Kirche zu kultischen Zwecken und wirkt desinfizierend und verströmt einen besonderen Duft. Den teuren, weissen Weihrauch kann man auch kauen (wie Kaugummi) und er wirkt gegen Rheuma, Gelenkentzündungen und Darm- Erkrankungen. Die arabischen Frauen benutzen ihn auch um ihr Haar damit zu parfümieren. Im Innenhof des Museums steht ein Weihrauchbaum und aussen ist sogar eine ganze Plantage mit noch kleinen Sträuchern.

Im Souk kaufe ich weissen Weihrauch. Wer will, kann zu uns kommen und schnuppern!!! Im gleichen Laden wird auch Rosenwasser in hübschen Parfum Flakons verkauft.

Die Gegend von Salalah ist sehr fruchtbar wegen des weitverzweigten Bewässerungs-System „ Falaj“ (Falasch ausgesprochen). Das sind kilometerlange Steinkanäle, die Wasser aus Quellen oder auch

Grundwasser in die Brunnen leiten. Zuerst wird es zum Trinken, dann zum sich selbst waschen und zum Tränken der Tiere verwendet. Danach für die Wäsche und zum Bewässern der Felder und Gärten. Dieses System stammt noch aus der vorchristlichen Zeit.

Wir sehen grosse Bananen und Kokosplantagen. An einem Strassenstand trinken wir Kokosmilch, essen Datteln und die süssen kleinen Bananen.

 

Die grosse Moschee dürfen wir leider nicht besuchen, obwohl wir mit langen Hosen und Kopftuch ausgerüstet sind. Statt einer Besichtigungstour wie wir sie machten, lagen andere Passagiere an einem der einsamen Strände oder am Pool eines Nobel Hotels.

 

Weiterfahrt Richtung Akaba. Vier Seetage.

Muskat

Muskat (Oman)

  1. April 2016

Das Sultanat Oman liegt südlich auf der Arabischen Halbinsel. Es ist eine Monarchie und wird vom Sultan Quaboos seit 46 Jahren regiert. In Oman gab es bis 1970 fast nur Lehmhäuser, aber der Sultan hat sein Land geöffnet und viele Verbesserungen im Sozialwesen gemacht. Er liess viele Spitäler und Schulen bauen, heute besuchen fast 100 % der Kinder mindestens die Grundschule. Früher gab es 10 km geteerte Strassen und heute sind es Tausende von km. Hier haben die Frauen die gleichen Rechte wie die Männer, sie dürfen Auto fahren und studieren. Die meisten Frauen tragen aber trotzdem die Abaya,  schwarzes, langärmliges Kleid mit Kopftuch. Sie müssen sich aber das Gesicht nicht verhüllen.  Auch viele Männer tragen die weissen Dishdashas und auf dem Kopf, eine weisse, gold-bestickte Kumma. Die Häuser dürfen nicht höher als 10 stöckig sein.

1960 wurde im Land Erdöl und Gas gefunden. Mit dem neuen Reichtum wuchs auch die Wirtschaft und es kamen viele ausländische Arbeitskräfte ins Land. 4,2 Mio. EW, davon 30 % Ausländer aller Länder und Religionen. Oman wächst stetig aber langsam und kontrolliert nicht so hektisch und  übertrieben wie Dubai. Alles sieht hier geordnet, sauber und hübsch aus.

Muskat ist die Hauptstadt und eine sehr alte Stadt. Die Portugiesen herrschten hier während fast 150 Jahren und bauten verschiedene Festungen. Danach folgten viele kriegerische Auseinandersetzungen und Oman war auch einmal Britisches Protektorat. Jetzt ist Oman politisch stabil und Muskat eine sehr einladende Stadt, mit vielfältigen Moscheen und freundlichen Menschen. Es hat schöne Nobel- Hotels an den langen Sandstränden.

Vom Schiff aus sieht man schon frühmorgens steile schroffe Felsen aufragen, das sind die Hoseni Berge. Beim Näherkommen entdeckt man eine weisse, riesige Weihrauchschale. Oman ist  weltweit einer der drei einzigen Orte, wo der berühmte Weihrauch wächst. Die weissen Häuser mit den  reichverzierten Balkonen begrüssen uns. Wir legen direkt im Herzen der Stadt an. Direkt neben uns ist ein französisches Kriegsschiff. Alle Matrosen müssen über eine Stunde regungslos und stramm an Deck stehen. Wozu weiss keiner!

Mit dem Bus geht‘s der Küstenstrasse entlang, auch Corniches genannt zum Museum Bait Al Zubair.  Links das blaue Meer, rechts Grünanlagen mit Blumen und Palmen.  Im Museum erfährt man wie die Leute früher lebten,  wohnten und fischten. Auch heute noch werden hier die hölzernen Dhau Schiffe fabriziert. Man sieht traditionelle Frauengewänder und Schmuck.  Die Altstadt hat zwei Stadttore und wird ringsum, zusammen mit dem Hafen, von alten Forts bewacht, die miteinander verbunden sind und wie eine chinesische Mauer aussehen.

Beim Sultanspalast Al Alam, der von einem grossen Schmiede-Eisentor abgeriegelt wird, gibt’s einen Stopp. Hier blühen wieder grosse Büsche mit roten Azaleen. Die omanischen Häuser haben alle schön geschnitzte Holztüren und mindestens einen Meter dicke Mauern gegen die Hitze. Ein Omani kann vier Frauen heiraten, muss aber jeden das gleiche geben wie seiner Lieblingsfrau. Das wird teuer!!!

Die Grand Moschee, die der Sultan seiner Mutter gewidmet hat, ist nach Mekka die 2. Grösste der Welt und wurde 2001 eröffnet. Sie hat vier Türme und das Minarett ist 91 m hoch. Das symbolisiert die fünf Säulen des Islams. Davor hat es hunderte von Blumenbüschen. Leider können wir sie nicht von innen anschauen.

Zurück in Muskat, spazieren wir dem Kai entlang, wo es viele, alte Kaufmannshäuser mit schönen Balkonen zu bewundern gibt und auch schattige, runde Kuppeln mit Sitzbänken darin, die in der Sonne golden glänzen. Ganz nah liegt die elegante Jacht des Sultans mit einer Dhau davor.

Zum Abschluss unserer Tour besuchen wir noch den Muttrah Souk mit den engen Gässchen und seinen vielen „Lädeli“. Hier kann man Silberschmuck, fein ziselierte Krummdolche, Parfums aus Rosenöl, Teppiche, Datteln und die typischen Kaffee Kannen kaufen. Man kann stundenlang verweilen, mit den Verkäufern diskutieren und um die Preise feilschen. Wenn die Koffer schon überfüllt sind, kauft man sich einen zusätzlichen.

Dubai

Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)

  1. April 2016 (2. Tag)

Jetzt ist Sightseeing angesagt im roten Doppelstöcker Bus. Er hat sogar oben ein Sonnendach, was bei 34° C Hitze sehr nützlich ist.  Wir beginnen mit der Beach Tour. Dubai hat viele Kilometer lange Sandstrände in Stadtnähe. Wir fahren durch schöne Wohnhäuser in dieser gesuchten Gegend. Beim Hotel „Burj Al Arab“, dem 7 Sternhotel, das wie ein geblähtes Segel aussieht stoppen wir. Hier hat es einen Helikopter Ladeplatz und ein Unterwasser Restaurant. Daneben im „Jumeira Beach“ Hotel, (in Form einer Welle gebaut), ist die Umgebung auch sehr schön. Riesige Palmen und Wasserstrassen mit Gondeln und Souks. Dann fahren wir auf einer langen Strasse ins Meer hinaus. Die Häusern haben viereckigen Windtürme (eine alte Art der Air Kondition), zum eindrücklichen „Atlantis the Palm“ Hotel hinaus. Dieses sieht aus wie ein Märchenschloss und ist nachts beleuchtet.

Von hier aus kann man einen Helikopter Rundflug machen, mit Sicht über die künstlich geschaffene Insel in Form einer Palme, mit Resorts und Ferienhäuser für Millionäre.  Man kann auch im Wasserpark Atlantis mit den Delphinen schwimmen. Wir machen das nicht und fahren ganz bescheiden im Bus weiter bis zum „Burj Khalifa“, wo wir aussteigen. Der nadelartige Turm mit 189 Stockwerken und 828 m Höhe, ist momentan noch das höchste Gebäude der Welt. In Dubai muss alles spektakulär sein, aber auch hier spürt man die Immobilienkriese und viele geplante Bauwerke werden vorläufig zurückgestellt.

Die zweite Tour ist die „historische Route“. Mitten durch die Stadt führt wie ein Fluss, ein künstlich erstellter Meerarm, der Dubai Creek. Er endet im Landesinneren in einer flachen Lagune, in der man Tausende von Flamingos bestaunen kann. Zuerst fahren wir wieder durch andere Wolkenkratzer aber ältere. Wir fahren an vielen Blumenrabatten, Parks und dem botanischen Garten vorbei und auch am Goldsouk. Hier drin sind 23 Tonnen Gold. Wenn eine Frau heiratet, sollte sie möglichst viel Goldschmuck haben, das ist ihr Kapital, das ihr gehört, im Fall einer Scheidung. Da ich keinen Schmuck brauche, fahren wir lieber mit einer der zahlreichen „Abras“, einer Art Wassertaxi oder Fähre über den Fluss, dicht gedrängt mit den Einheimischen. Auf dem Wasser wimmelt es von kleinen Booten und grossen Dhau, die Waren schleppen.

Rundum stehen Moscheen zum Teil auch mit schönen, blauen Kacheln geschmückt. Vor dem Dubai Museum, das im alten Fort untergebracht ist, stehen die Besucher Schlange. Das war einst der Regierungssitz der Scheiche und könnte uns viel über die Geschichte Dubais erzählen.

Im Gewürz Souk riecht es intensiv. In Jute Säcken lagern Gewürze aller Art und Farben. Das sieht sehr schön aus. Da wir etwas kaufen und den Preis nicht herunter markten,  erklärt uns der Händler die unbekannten Gewürze und gibt uns verschiedenes zum Probieren. Die Datteln sind sehr süss, die Schokolade schmeckt ganz anders und auch der Safran sieht anders aus als bei uns. Es gibt auch wunderbare Stoffe zum Kaufen. Könnte ich besser nähen, so wäre das eine super Gelegenheit für einen Grosseinkauf. Wir schauen und staunen und die Zeit rennt uns davon. Am Ufer werden überall alt Holz-Dhaus beladen und wir könnten einfach stehen bleiben staunen über das quirlige Leben hier.

Kaum sind wir wieder auf dem Schiff, fährt es schon ab nach Oman.

Dubai

Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)

  1. April 2016 (1. Tag)

Nach 2 Tagen auf See durch das Arabische Meer und den Golf von Oman erreichen wir Dubai. Früh am Morgen befahren wir die Strasse von Hormuz und sehen ganz viele Bohrinseln. Dann wird die Skyline von Dubai sichtbar. Und wir legen im grosszügigen Hafen an, wo es unzählige Plätze für Kreuzfahrschiffe, sowie einen modernen Terminal gibt.

Dubai ist eines der sieben Arabischen Emirate (VAE) und liegt im Persischen Golf. Es ist nach Abu Dhabi das 2. grösste Emirat, hat aber die höchste Bevölkerungszahl. Früher lebten hier nur Nomaden in der Wüste. Diese Beduinen zogen mit ihren Herden immer umher. Einnahmequellen waren die Fischerei und das Perlentauchen. Erst vor knapp 30 Jahren hatte die Familie  Raschid Al Maktum eine Vision. Durch Zoll- und Steuerbefreiung wurde die Wirtschaft angekurbelt. Dazu kamen grosse Erdöl- Vorkommen, die voraussichtlich bis ins Jahr 2040 reichen. Dank dem Erdöl Einkommen wurde Dubai zu einem Finanzzentrum und Ort der modernen Architektur.  Die  Einwohner von Dubai leben den sunnitischen Islam. Man sieht wenig komplett verschleierte Frauen, viele tragen jedoch die Abaya, die langen schwarzen Kleider mit Kopftuch. Ihre Gesichter sind jedoch sichtbar.

Eine Einschienen-Hochbahn führt hoch oben über die Stadt. Sie fährt vollautomatisch und führerlos. Wegen der hohen Temperaturen sind hier sogar noch die Fussgänger Überführungen über die 8-12 spurigen Autobahnen klimatisiert, ebenso die Bus Warte-Häuschen. Momentan 34° C, es kann aber bald bis 40 und 45 Grad heiss werden.

Viel Strom wird aus Solarenergie gewonnen und das Wasser dem Meer entnommen und entsalzt. Die Strassen und auch die riesigen Kreisel, sind mit Tausenden von Blumen gesäumt oder mit saftig grünem Rasen und Palmen verschönert. Das gereinigte Abwasser wird nochmals als Bewässerung genutzt. 81 % der Bevölkerung sind Ausländer, viele Inder und Pakistanis, die für zwei Jahre hier arbeiten. Die wenigen wirklichen Einheimischen zahlen weder Steuern, noch Krankenkasse, haben gute Löhne und niedrige Mieten und erhalten eine grosse Summe Geld bei der Heirat. Die Ausländer arbeiten zu niedrigen Löhnen. Dubai hat den Zuschlag für die Expo 2020 erhalten und baut deshalb wie wild, um bis dann alles perfekt zu präsentieren.  Momentan fertigt der Flughafen 70 Mio. Passagiere pro Jahr ab. Geplant sind aber in Zukunft 160 Mio. Hier ist einfach alles gigantisch und eindrücklich. Man fragt sich allerdings wohin das führt und ob die Blase nicht plötzlich platzt. Es scheint mir, das sei ein Turmbau zu Babel.

Es gibt hier 5‘000 Moscheen, die meisten sind aus gelbem Sandstein gebaut. Mehrmals pro Tag hört man den Muezzin mit seinem Singsang rufen. Sogar am Lautsprecher in den Shopping Malls werden die Gebete übertragen.

Wir starten am Morgen früh zu einer Wüstensafari mit modernen Offroader Autos. Unser Chauffeur ist Pakistani und der verrückteste Kerl der ganzen Gruppe, wie wir  bald feststellen müssen. Zuerst fahren wir durch die moderne Stadt. Das ist sehr eindrücklich. Die vielen imposanten Gebäude sind architektonisch ganz verschieden und jedes will das andere übertrumpfen.

Welche Gegensätze zu Mumbai. Dort die Armut und alles eng gedrängt, hier herrscht Grosszügigkeit und Protzerei!

Nach einer Stunde verschwinden die Wolkenkratzer aus unserem Blickfeld und die Wüste beginnt. Wir sehen eine grosse Gruppe freilaufender Kamele mit mindestens 15 Jungtieren, die zwischen den Büschen durch den Sand rennen oder nach Nahrung suchen. Bei einem Halt können wir im Sand spazieren, Kamele beobachten, Wüstenblumen fotografieren oder gelbe Sandfrüchte sehen, die allerdings giftig sind. Inzwischen lassen die Fahrer Luft aus den Pneus. Dann geht’s los! Im Schuss,  Dünen hinauf und steil wieder hinunter. Der Sand stiebt auf und wir fühlen uns wie auf einer Achterbahn. Unser Fahrer geht immer noch steiler hinauf und hinunter als alle andern und zack… stecken wir zuoberst auf einer Düne fest. Die Vorderräder hängen nur noch in der Luft und wir müssen aussteigen. Der Schreck ist gross und das Auto beginnt zu rutschen. Zum Glück kommt rasch ein mitfahrendes Fahrzeug, befestigt ein starkes Seil und zieht das Auto hinunter bis wieder alle Räder auf dem Boden sind. Jetzt fahren wir wieder wie wild, um den davonstiebenden Fahrzeugkonvoi einzuholen. Endlich kommt ein  rundes Camp im Beduinenstil in Sicht, wo wir uns im Schatten unter Zelten, bei starken arabischen Kaffee und Datteln stärken können. Wer will reitet auf einem Kamel oder surft auf einem Brett die Dünen hinunter. Wir aber hatten heute schon genug Action. Die Pneus werden wieder aufgepumpt bevor wir zurück zum Zentrum und dem Burj Kalifa fahren.

Ganz nah liegt die „Dubai Mall“, ein riesiges Shoppingcenter voller nobel Marken Geschäften, das wir uns anschauen wollen. Mitten drin hat es ein Eisfeld auf dem eifrig Schlittschuh gefahren wird. Ebenfalls hat es hier ein riesiger Wasserfall, sowie ein Aquarium, beides über drei Stockwerke hoch. Nach dem Einkaufen kann man dann in einem Glaskäfig zu den Haien, Rochen und Mantas abtauchen. Wir stärken uns im Falkenhof, einem Innenhof mit Brunnen über dem 7 Bronzefalken schweben. Hier hat es viele Araber mit ihren weissen Gewändern, den „Dishdashas“ und auf dem Kopf ein weisses Tuch oder ein Turban. Ihre schwarz verschleierten Frauen, von denen man nur die Augenschlitze sieht kosten auch von der feinen Confiserie. Wir bestellen Tee und Burma Brot mit Vanille Eis. Es schmeckt sehr gut aber ein wenig ungewohnt. Wir beobachten wie die Frauen bei jedem Bissen ihren schwarzen Schleier heben müssen. Ein mühsames Unterfangen.

Abends sehen wir die Dubai „Fountain Show“ vor dem „Burj Kalifa“. In einem grossen Teich, hat es Hunderte von Düsen, die ein Wasserspiel mit Licht und Musik präsentieren. Ein schönes Spektakel. Leider stehen wir auf der falschen Seite und es windet, sodass uns das Wasser immer ins Gesicht spritzt und wir nicht fotografieren können. Dafür ist die Abendstimmung hier sehr schön und auch die beleuchteten Palmen.  Wie fast an jedem der erlebnisreichen Ausflugstage sinken wir müde ins Bett.