Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)
- April 2016 (1. Tag)
Nach 2 Tagen auf See durch das Arabische Meer und den Golf von Oman erreichen wir Dubai. Früh am Morgen befahren wir die Strasse von Hormuz und sehen ganz viele Bohrinseln. Dann wird die Skyline von Dubai sichtbar. Und wir legen im grosszügigen Hafen an, wo es unzählige Plätze für Kreuzfahrschiffe, sowie einen modernen Terminal gibt.
Dubai ist eines der sieben Arabischen Emirate (VAE) und liegt im Persischen Golf. Es ist nach Abu Dhabi das 2. grösste Emirat, hat aber die höchste Bevölkerungszahl. Früher lebten hier nur Nomaden in der Wüste. Diese Beduinen zogen mit ihren Herden immer umher. Einnahmequellen waren die Fischerei und das Perlentauchen. Erst vor knapp 30 Jahren hatte die Familie Raschid Al Maktum eine Vision. Durch Zoll- und Steuerbefreiung wurde die Wirtschaft angekurbelt. Dazu kamen grosse Erdöl- Vorkommen, die voraussichtlich bis ins Jahr 2040 reichen. Dank dem Erdöl Einkommen wurde Dubai zu einem Finanzzentrum und Ort der modernen Architektur. Die Einwohner von Dubai leben den sunnitischen Islam. Man sieht wenig komplett verschleierte Frauen, viele tragen jedoch die Abaya, die langen schwarzen Kleider mit Kopftuch. Ihre Gesichter sind jedoch sichtbar.
Eine Einschienen-Hochbahn führt hoch oben über die Stadt. Sie fährt vollautomatisch und führerlos. Wegen der hohen Temperaturen sind hier sogar noch die Fussgänger Überführungen über die 8-12 spurigen Autobahnen klimatisiert, ebenso die Bus Warte-Häuschen. Momentan 34° C, es kann aber bald bis 40 und 45 Grad heiss werden.
Viel Strom wird aus Solarenergie gewonnen und das Wasser dem Meer entnommen und entsalzt. Die Strassen und auch die riesigen Kreisel, sind mit Tausenden von Blumen gesäumt oder mit saftig grünem Rasen und Palmen verschönert. Das gereinigte Abwasser wird nochmals als Bewässerung genutzt. 81 % der Bevölkerung sind Ausländer, viele Inder und Pakistanis, die für zwei Jahre hier arbeiten. Die wenigen wirklichen Einheimischen zahlen weder Steuern, noch Krankenkasse, haben gute Löhne und niedrige Mieten und erhalten eine grosse Summe Geld bei der Heirat. Die Ausländer arbeiten zu niedrigen Löhnen. Dubai hat den Zuschlag für die Expo 2020 erhalten und baut deshalb wie wild, um bis dann alles perfekt zu präsentieren. Momentan fertigt der Flughafen 70 Mio. Passagiere pro Jahr ab. Geplant sind aber in Zukunft 160 Mio. Hier ist einfach alles gigantisch und eindrücklich. Man fragt sich allerdings wohin das führt und ob die Blase nicht plötzlich platzt. Es scheint mir, das sei ein Turmbau zu Babel.
Es gibt hier 5‘000 Moscheen, die meisten sind aus gelbem Sandstein gebaut. Mehrmals pro Tag hört man den Muezzin mit seinem Singsang rufen. Sogar am Lautsprecher in den Shopping Malls werden die Gebete übertragen.
Wir starten am Morgen früh zu einer Wüstensafari mit modernen Offroader Autos. Unser Chauffeur ist Pakistani und der verrückteste Kerl der ganzen Gruppe, wie wir bald feststellen müssen. Zuerst fahren wir durch die moderne Stadt. Das ist sehr eindrücklich. Die vielen imposanten Gebäude sind architektonisch ganz verschieden und jedes will das andere übertrumpfen.
Welche Gegensätze zu Mumbai. Dort die Armut und alles eng gedrängt, hier herrscht Grosszügigkeit und Protzerei!
Nach einer Stunde verschwinden die Wolkenkratzer aus unserem Blickfeld und die Wüste beginnt. Wir sehen eine grosse Gruppe freilaufender Kamele mit mindestens 15 Jungtieren, die zwischen den Büschen durch den Sand rennen oder nach Nahrung suchen. Bei einem Halt können wir im Sand spazieren, Kamele beobachten, Wüstenblumen fotografieren oder gelbe Sandfrüchte sehen, die allerdings giftig sind. Inzwischen lassen die Fahrer Luft aus den Pneus. Dann geht’s los! Im Schuss, Dünen hinauf und steil wieder hinunter. Der Sand stiebt auf und wir fühlen uns wie auf einer Achterbahn. Unser Fahrer geht immer noch steiler hinauf und hinunter als alle andern und zack… stecken wir zuoberst auf einer Düne fest. Die Vorderräder hängen nur noch in der Luft und wir müssen aussteigen. Der Schreck ist gross und das Auto beginnt zu rutschen. Zum Glück kommt rasch ein mitfahrendes Fahrzeug, befestigt ein starkes Seil und zieht das Auto hinunter bis wieder alle Räder auf dem Boden sind. Jetzt fahren wir wieder wie wild, um den davonstiebenden Fahrzeugkonvoi einzuholen. Endlich kommt ein rundes Camp im Beduinenstil in Sicht, wo wir uns im Schatten unter Zelten, bei starken arabischen Kaffee und Datteln stärken können. Wer will reitet auf einem Kamel oder surft auf einem Brett die Dünen hinunter. Wir aber hatten heute schon genug Action. Die Pneus werden wieder aufgepumpt bevor wir zurück zum Zentrum und dem Burj Kalifa fahren.
Ganz nah liegt die „Dubai Mall“, ein riesiges Shoppingcenter voller nobel Marken Geschäften, das wir uns anschauen wollen. Mitten drin hat es ein Eisfeld auf dem eifrig Schlittschuh gefahren wird. Ebenfalls hat es hier ein riesiger Wasserfall, sowie ein Aquarium, beides über drei Stockwerke hoch. Nach dem Einkaufen kann man dann in einem Glaskäfig zu den Haien, Rochen und Mantas abtauchen. Wir stärken uns im Falkenhof, einem Innenhof mit Brunnen über dem 7 Bronzefalken schweben. Hier hat es viele Araber mit ihren weissen Gewändern, den „Dishdashas“ und auf dem Kopf ein weisses Tuch oder ein Turban. Ihre schwarz verschleierten Frauen, von denen man nur die Augenschlitze sieht kosten auch von der feinen Confiserie. Wir bestellen Tee und Burma Brot mit Vanille Eis. Es schmeckt sehr gut aber ein wenig ungewohnt. Wir beobachten wie die Frauen bei jedem Bissen ihren schwarzen Schleier heben müssen. Ein mühsames Unterfangen.
Abends sehen wir die Dubai „Fountain Show“ vor dem „Burj Kalifa“. In einem grossen Teich, hat es Hunderte von Düsen, die ein Wasserspiel mit Licht und Musik präsentieren. Ein schönes Spektakel. Leider stehen wir auf der falschen Seite und es windet, sodass uns das Wasser immer ins Gesicht spritzt und wir nicht fotografieren können. Dafür ist die Abendstimmung hier sehr schön und auch die beleuchteten Palmen. Wie fast an jedem der erlebnisreichen Ausflugstage sinken wir müde ins Bett.