Passage Suezkanal

Auf See, Passage Suezkanal, auf See

  1. -18. April 2016

Wir verlassen Eilat durch den Golf von Akaba und fahren Richtung Sharm el Sheik und biegen dann ab in den Golf von Suez. Rechts des Schiffes ist die Halbinsel Sinai, links die arabische Wüste.

Am Abend erreichen wir Sues, wo wir über Nacht vor Anker liegen. Um 7.00 h starten wir als 2. Schiff in einem Konvoi von 29 Schiffen in den Suezkanal. Die Durchfahrt dauert 11 Stunden.

Schon Ramses II soll hier im 13. Jh. v. Chr. ein Stück Kanal erstellt haben, später bauten Pharao Necho II, Darius der I von Persien und der römische Kaiser Trajan am Kanal, doch erst dem französischen Ingenieur Ferdinand de Lesseps gelang es nach 10-jähriger Arbeit den heutigen Suezkanal von Sues nach Port Said zu erstellen. Die Einweihung fand 1896 statt und wurde mit der Oper Aida gefeiert. Während wir durch die Wüste fahren ertönt an Bord der Triumphmarsch.

Im ägyptisch-israelischen Krieg war er dann von 1967 – 75 geschlossen. Der Kanal ist 195 km lang und verkürzt den Weg von Westeuropa nach Indien um 8‘000 Km. Er ist für Ägypten eine wichtige Einnahmequelle und die 15‘000 durchfahrenden Schiffe bringen dem Staat  3.5 Milliarden US$ pro Jahr. Um die Kapazität zu erhöhen wurden in den letzten Jahren auf zwei Strecken parallele Kanäle gebaut und im Bittersee die Fahrrinne mit speziellen Schiffen breiter ausgebaggert. Nun können auf diesen Strecken die Schiffe kreuzen  (siehe Karte). Heute sehen wir noch die letzten Bauarbeiten, nachdem diese Strecken 2015 eröffnet wurden. Dem ganzen Kanal entlang, wurden zur Sicherung Wachthäuschen und Mauern gebaut. Immer wieder sieht man Fähren und lange Autokolonnen. Jetzt ist aber eine neue, ganz lange Brücke im Bau, die demnächst eröffnet wird.

Einmal taucht Ismailia, eine grosse Oase mit viel Grün und Dattelpalmen auf. Wahrscheinlich sind die Bewohner alle am Suezkanal beschäftigt.

Auf beiden Seiten gibt hat es hohe Sandhügel und manchmal sieht man im Parallel-Kanal ein Schiff vorbeifahren, was witzig aussieht.  Alle sind an Deck und fotografieren wie wild. Nur ich schwimme als einzige im Pool durch die Wüste. Das gefällt mir sehr.

Plötzlich taucht im Nichts ein neuer halbfertiger Ferienresort auf,  mit Hotel und Bungalows für mindestens 3‘000 Personen. Scheinbar wird mehr nicht weitergebaut, nur von der Moschee hört man den einsamen Ruf eines Muezzins. Gegen Abend erreichen wir nach 102 Tagen, in Port Said, wieder das Mittelmeer.

Eilat

Eilat (Israel)                                                                                                                              

15.04.2016

In der Nacht fuhr unser Schiff den kurzen Weg von Jordanien nach Israel. Wir haben nichts davon gemerkt, denn wir schlafen in unserem kleinen Reich immer wie die Murmeltiere. Als wir wie üblich aufs HeckDeck zum Morgenessen gehen, sehen wir viele Hundert japanische Autos im Hafen stehen. Verrückt, wenn man denkt wie die Strassen heute schon so verstopft sind.

Israel, ein junger Staat mit alten Wurzeln, oder das Land wo Milch und Honig fliesst. Ein Land inmitten von drei Kontinenten, nämlich Europa, Asien und Afrika, würde viel Interessantes bieten. Fruchtbare Landschaften, die Wüste Negev, viele religiöse Orte wie Jerusalem, Bethlehem etc. aber auch das Tote Meer mit dem hohen Salzgehalt.

Wir könnten wieder einen 11 stündigen Ausflug zum Felsen von Masada machen. In dieser Felsfestung haben sich 960 Juden in den Tod gestürzt, um nicht ihren Feinden, den Römern, in die Hände zu geraten.  Heute möchten wir aber lieber Faulenzen.

Ein Shuttlebus bringt uns in die Stadtmitte von Eilat. Zuerst mussten wir uns einer langwierigen Kontroll-Prozedur  unterziehen.  Es ist verständlich, dass viele Länder Angst vor Terroranschlägen haben. Aber hier sieht man besonders viele Soldaten mit Waffen.

Schalom Eilat.

Der Ferienort ist bekannt für seine schöne Unterwasserwelt und fürs Sonnenbaden. Die Stadt ist modern und hat schön bepflanzte Kreisel. Wir spazieren der Meerespromenade entlang. Es gibt viele Sand- oder Kieselstrände mit Liegestühlen und Sonnenschirmen, teils auch mit Palmen. Komischerweise liegt mitten im Zentrum der Flughafen. Die Flugzeuge setzten direkt über unseren Köpfen zur Landung an.  Man kann also vom Flugzeug aus mit dem Köfferli ins Feriendomizil spazieren! Es gibt noble grosse Hotels und dahinter die lange kahle Bergkette. Ein sehr spezielles Bild. Es zieht uns heute mehrmals in kühlende, klare Wasser, das nur noch 26 Grad warm ist.

Nach dem Mittagessen wollten wir eine Fahrt mit einem Glasbodenboot machen. Es dauerte aber so lange bis das Essen kam, das unser Schiff unterdessen schon abgefahren war. Macht nichts, in diesen Ländern braucht es halt mehr Geduld. So höcklen wir trotzdem zufrieden da, schauen zu wie Shisha Pfeife geraucht wird, wie die strengeren jüdischen Familien in dunklen Kleidern spazieren, aber auch die jungen Frauen, die halbnackt und mit einer Wodkaflasche in der Hand mit ihren super coolen Boys herumalbern.

Am Jachthafen hat es mehrere alte, hölzerne Zweimaster, die uns besonders gut gefallen. Am Nachmittag füllt sich der Strand und es scheint, dass viele ehemaligen Touristen von Sharm el Sheik jetzt nach Eilat gekommen sind. Wir schwimmen nochmals ausgiebig und kehren zum Schiff zurück. Abends fährt das Schiff ab. Wir stehen auf dem Sonnendeck und sehen das Lichtermeer von Eilat und auf der andern Seite von Aqaba langsam verschwinden.

Weiterfahrt nach Kreta. Drei Seetage, einer davon ist die Durchfahrt durch den Suezkanal. Das Ende unserer Reise rückt immer näher.