Auf See

Auf See

  1. – 13. April 2016

Wir navigieren 1902 Seemeilen von Salalah nach Aqaba. Zuerst durch den Golf von Aden, wo nördlich der Jemen und südlich Somalia liegt. Hier fanden in den letzten Jahren einige Überfälle von Piraten aus Somalia statt, welche grosse Lösegeldforderungen stellten. Wir folgen der empfohlenen Route der UKMTO (United Kingdom Marine-Trade-Operations), welche diesen Transitkorridor militärisch mit Schiffen und Flugzeugen überwachen. Wie unser Kapitän uns informiert, sind jedoch die gefährlichsten Gewässer in der Strasse von Malakka und Singapur, wo mehr als 50‘000 Frachter vorbeikommen. Es wird geschätzt, dass dort die Verluste durch Piraterie 13 – 16 Milliarden Dollar pro Jahr betragen. Unser Schiff wurde aber nicht gekidnappt!

 

Am 2. Seetag fahren wir um Mittag in das Rote Meer ein. Östlich fahren wir zuerst noch dem Jemen und dann Saudi Arabien entlang, westlich ist Dschibuti, dann Eritrea, Sudan und Ägypten.

 

Am 4. Seetag fahren wir in der Nacht in den Golf von Akaba, wo wir am 14. April  am Morgen in Akaba anlegen. (siehe Karte)

 

Informationsvideo „Ein Blick hinter die Kulissen der „Costa Luminosa“

Übersicht:

Länge: 294 m, Breite: 32.25 m, Tiefgang 8.10 m, Baujahr: 2009

Bruttoreg.: 92‘600 T, Geschwindigkeit: 21.5 Knoten (40 Km / h)

Passagiere: 2‘826, Besatzung: 1‘130 aus 40 Nationen

Kabinen: 1‘130, Decks: 12, Zuoberst ist das Sonnendeck

unsere Kabine: Kabine 6299 mit Balkon, auf Deck 6 Rubino

4 Restaurants, 11 Bars, Theater, Kino, Casino, Disco, Bibliothek,

Spa mit Massage, Kosmetik und Coiffeur, 3 Swimmingpools, Sauna,

Dampfbad, Fitnesscenter, Shops und Arztpraxis und Apotheke.

 

Technik

Für jede Einfahrt  und Ausfahrt in einen Hafen muss jeweils ein örtlicher Lotse an Bord kommen.

Die Luminosa hat im Heck, 2 um je 35° drehbare Schrauben (Azipods) mit einem Durchmesser von 5.50 m und im Bug 3 Seitenstrahler (Truster) und ist dadurch so extrem wendig, dass sie in den Häfen für das Anlegemanöver keine Unterstützung durch Schlepper benötigt.

 

Maschinenkommandoraum

Zur Überwachung aller Aggregate sind 32 Bildschirme von Videokameras, mehrere PC zur Datenübermittlung (Foto 1) und zur Übersicht ein grosses Tableau über Produktion und Verbrauch von elektrischer Energie aller Aggregate. (Foto 2)

Das Schiff hat zwei 12 Zylinder und vier 8 Zylinder Dieselgeneratoren (Foto 3 + 4). Mit dieser produzierten elektrischen Energie erfolgt der Schiffsantrieb, wobei der Triebstoff für die Generatoren für 15 Tage reicht. Ferner werden grosse Energiemengen benötigt für die Meerwasserentsalzungsanlage, Klimaanlagen (Foto 5) , Kühlräume, Küche, Wäscherei etc.

Ein Umwelt-Offizier ist verantwortlich für die Einhaltung aller Umweltvorschriften der MARPOL.

Unser Kapitän heisst Pietro Sinisi und ist Italiener.

Bei hohem Wellengang werden zwei 8 m lange Stabilisatoren ausgefahren um das Schiff rasch- möglichst wieder in die aufrechte Position zu bringen. Trotz hohen Wellen fühlten wir uns während der ganzen Reise „vögeliwohl.“

 

Kommandobrücke

Sie ist mit den modernsten Instrumenten ausgerüstet (GPS, 3 Radar, Tiefensonar etc.). Zur Ausbildung junger Offiziere gibt es rund um die Uhr einen Ausgucker und täglich wird die Route 3 x mit dem Sextant berechnet, genauso wie bei den früheren Seefahrer.

In jedem Hafen wehen immer drei Flaggen. 1. die Landesfahne des Schiffs, also Italien 2. die Europafahne und 3. die Fahne des Landes, in welchem wir zu Gast sind.

Das Schiff verfügt über 2 Meerwasser Entsalzungs-Anlagen, eine mit Dampf und eine mit Osmose und Filter.

 

Logistik

Der Müll wird getrennt. Das Glas wird geschreddert, Alu Dosen gepresst, Grüngut Abfälle geschnitten und Papier verbrannt.

Es gibt verschiedene Küchen 1. Hauptküche 2.Büffetküche 3. Küche für die Spezialitätenrestaurants 4. Küche für Crew (teils asiatische Küche).

In der Küche arbeiten 160 Personen, Köche, Bäcker, Patissiers, Zurüster und 50 Personen für Abwasch und Reinigung.

Auf einem Deck wird das Fleisch und der Fisch in die gewünschte Form geschnitten und das Gemüse und Salat gerüstet.

Auf dem andern Deck werden die Menüs gekocht, gebacken oder gegrillt und dann geschöpft. Alles ist mit Rolltreppen miteinander verbunden.

Es ist enorm was auf dieser Reise von uns allen verbraucht wird: 21‘000 Eier, 43 t rotes Fleisch fast ebenso viel Fisch, 16 t Käse und 15,2 t Früchte.

Die Wäscherei hat mehrere 120 kg Waschmaschinen und Tumbler,  diverse grosse Mangen und Bügelautomaten.

Es hat Schreiner, Elektriker, Polsterer, Mechaniker etc. eine Druckerei, ein Fotografenteam, ein Ballett mit 6 Tänzern und 4 Tänzerinnen, diverse Sänger, 8 verschiedene Musikgruppen dh. Bands aller Stil Richtungen in den Bars.

Jeden Tag gibt’s Gotttesdienst mit einem katholischen Pfarrer, es hat auch ein Rabbiner.

Viele Animatoren und man kann auch Sprach- oder Gesangsunterricht nehmen.

 

Je zwei Crew Mitglieder teilen sich ein Zimmer(12 m2) mit Dusche, WC und Kajüten Betten. Sie arbeiten meistens während 9 Monaten täglich 11-14 Std. Haben einen eher kleinen Lohn, aber freie Kost und Logis und Arbeitskleidung und lernen viel (auch Sprachen). In vielen Drittweltländern hat es Ausbildungszentren, die sie besuchen müssen, bevor sie den Job erhalten.

 

Trotz schwierigen Arbeits-Bedingungen ist alles Personal unglaublich freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Sie machen einen Super Job!

 

Die ganze Weltumrundung beträgt 31‘108 Seemeilen x 1.852 = 57‘612 km.