Muskat (Oman)
- April 2016
Das Sultanat Oman liegt südlich auf der Arabischen Halbinsel. Es ist eine Monarchie und wird vom Sultan Quaboos seit 46 Jahren regiert. In Oman gab es bis 1970 fast nur Lehmhäuser, aber der Sultan hat sein Land geöffnet und viele Verbesserungen im Sozialwesen gemacht. Er liess viele Spitäler und Schulen bauen, heute besuchen fast 100 % der Kinder mindestens die Grundschule. Früher gab es 10 km geteerte Strassen und heute sind es Tausende von km. Hier haben die Frauen die gleichen Rechte wie die Männer, sie dürfen Auto fahren und studieren. Die meisten Frauen tragen aber trotzdem die Abaya, schwarzes, langärmliges Kleid mit Kopftuch. Sie müssen sich aber das Gesicht nicht verhüllen. Auch viele Männer tragen die weissen Dishdashas und auf dem Kopf, eine weisse, gold-bestickte Kumma. Die Häuser dürfen nicht höher als 10 stöckig sein.
1960 wurde im Land Erdöl und Gas gefunden. Mit dem neuen Reichtum wuchs auch die Wirtschaft und es kamen viele ausländische Arbeitskräfte ins Land. 4,2 Mio. EW, davon 30 % Ausländer aller Länder und Religionen. Oman wächst stetig aber langsam und kontrolliert nicht so hektisch und übertrieben wie Dubai. Alles sieht hier geordnet, sauber und hübsch aus.
Muskat ist die Hauptstadt und eine sehr alte Stadt. Die Portugiesen herrschten hier während fast 150 Jahren und bauten verschiedene Festungen. Danach folgten viele kriegerische Auseinandersetzungen und Oman war auch einmal Britisches Protektorat. Jetzt ist Oman politisch stabil und Muskat eine sehr einladende Stadt, mit vielfältigen Moscheen und freundlichen Menschen. Es hat schöne Nobel- Hotels an den langen Sandstränden.
Vom Schiff aus sieht man schon frühmorgens steile schroffe Felsen aufragen, das sind die Hoseni Berge. Beim Näherkommen entdeckt man eine weisse, riesige Weihrauchschale. Oman ist weltweit einer der drei einzigen Orte, wo der berühmte Weihrauch wächst. Die weissen Häuser mit den reichverzierten Balkonen begrüssen uns. Wir legen direkt im Herzen der Stadt an. Direkt neben uns ist ein französisches Kriegsschiff. Alle Matrosen müssen über eine Stunde regungslos und stramm an Deck stehen. Wozu weiss keiner!
Mit dem Bus geht‘s der Küstenstrasse entlang, auch Corniches genannt zum Museum Bait Al Zubair. Links das blaue Meer, rechts Grünanlagen mit Blumen und Palmen. Im Museum erfährt man wie die Leute früher lebten, wohnten und fischten. Auch heute noch werden hier die hölzernen Dhau Schiffe fabriziert. Man sieht traditionelle Frauengewänder und Schmuck. Die Altstadt hat zwei Stadttore und wird ringsum, zusammen mit dem Hafen, von alten Forts bewacht, die miteinander verbunden sind und wie eine chinesische Mauer aussehen.
Beim Sultanspalast Al Alam, der von einem grossen Schmiede-Eisentor abgeriegelt wird, gibt’s einen Stopp. Hier blühen wieder grosse Büsche mit roten Azaleen. Die omanischen Häuser haben alle schön geschnitzte Holztüren und mindestens einen Meter dicke Mauern gegen die Hitze. Ein Omani kann vier Frauen heiraten, muss aber jeden das gleiche geben wie seiner Lieblingsfrau. Das wird teuer!!!
Die Grand Moschee, die der Sultan seiner Mutter gewidmet hat, ist nach Mekka die 2. Grösste der Welt und wurde 2001 eröffnet. Sie hat vier Türme und das Minarett ist 91 m hoch. Das symbolisiert die fünf Säulen des Islams. Davor hat es hunderte von Blumenbüschen. Leider können wir sie nicht von innen anschauen.
Zurück in Muskat, spazieren wir dem Kai entlang, wo es viele, alte Kaufmannshäuser mit schönen Balkonen zu bewundern gibt und auch schattige, runde Kuppeln mit Sitzbänken darin, die in der Sonne golden glänzen. Ganz nah liegt die elegante Jacht des Sultans mit einer Dhau davor.
Zum Abschluss unserer Tour besuchen wir noch den Muttrah Souk mit den engen Gässchen und seinen vielen „Lädeli“. Hier kann man Silberschmuck, fein ziselierte Krummdolche, Parfums aus Rosenöl, Teppiche, Datteln und die typischen Kaffee Kannen kaufen. Man kann stundenlang verweilen, mit den Verkäufern diskutieren und um die Preise feilschen. Wenn die Koffer schon überfüllt sind, kauft man sich einen zusätzlichen.