Goa (Indien)
1 . April 2016
Goa ist der kleinste, aber reichste Bundesstaat von Indien. 1312 wurde er von Moslems und sechzig Jahre später von Hindus erobert. 1510 geriet er unter die Herrschaft der Portugiesen, die das Christentum brachten. Die Stadt Velha Goa (alt Goa) liegt am Mondovi Fluss, war Hauptstadt und berühmter Handelshafen. Hier zeugen noch viele Kirchen und barocke Bauwerke aus dieser Zeit. Die Basilika Bon Jesus ist die grösste Kirche Asiens. Nachdem die Bevölkerung der Stadt wegen Malaria- und Cholera Seuchen stark dezimiert wurde, baute man später die neue Hauptstadt Panaji. Goa hat 100 km Sandstrände und ist heute der bekannteste Badeort Indiens .
Bei unserer Ankunft im Hafen werden wir von einer Alt Hippie Band aus den 60 er Jahren mit Gitarrenmusik und Gesang von Love and Peace begrüsst. Direkt daneben gab es einen Markstand, wo man Joints zum halben Preis kaufen konnte…… Ha, ha, ha, heute ist erster April!
Uns war eher nach Baden zumute. So liessen wir die Kirchen links liegen und fuhren mit andern Schweizer zum Hotel „Taj Exotica“. Beim protzigen Schmiede Eisentor des wunderschönen 5-Sterne Hotels, wurden wir genauestens kontrolliert. Sie schauten sogar noch mit Spiegeln unter das Auto und röntgten unsere Rucksäcke. Seit dem Anschlag im Hotel „Taj Mahal“ sind sie vorsichtig geworden. Annette und ich fotografieren fleissig die grosszügige Eingangshalle während unsere Männer an der Rezeption diskutieren. Weil wir keine Hotelgäste sind, werden wir nicht hineingelassen. Walter beteuert, dass sein Schwiegervater während seinem drei jährigen Indienaufenthalt stets hier in den Ferien war und wir deshalb extra hierher gefahren sind. Alles nützt nichts und so gehen wir gleich daneben zum weniger noblen Nachbarhotel wo wir herzlich willkommen sind.
Der Strand ist der Gleiche, fast menschenleer. Wir spülen unsern Ärger in einem Strohdach Restaurant hinunter und spazieren dem Strand entlang. Da die rote Fahne weht, darf man nicht schwimmen. So baden wir halt im schönen Pool umgeben von Kokospalmen des Hotels „Joecons Beach Resort“ Ein einladendes Buffet mit indischen Spezialitäten steht zur Verfügung, aber wir begnügen uns mit vegetarischen Frühlingsrollen.
Auf der Heimfahrt machen wir verschiedene Fotostopps. Aus den abgelegenen Orten werden die Kinder mit dem Schulbus in die von den Portugiesen gegründeten, katholischen Schulen gebracht. Die Reisfelder sind reif, überall hat es Wasserbüffel, kleine Dörfer, aber auch farbige, schöne Villen und Hotels der Portugiesen, inmitten von lichtem Kokoswald. Unser Taxifahrer zeigt uns noch den Strand von Colva, wo alte Bogenbrücken über den Fluss führen, im Sand liegen Kühe und Hunde im Schatten und dazwischen rennen Hühner herum. An altmodisch anmutenden Maschinen wird Zuckerrohr Saft gepresst, der dann zu Rum verarbeitet wird.
In unsrem Hafen „Marmugao Port“ liegen hohe Berge von Holzschnitzel, die zur Papierverarbeitung nach China exportiert werden. Die alten Verlade Einrichtungen für Eisenerz liegen weitgehend brach, weil in China der Bedarf zurückgegangen ist und zudem die neuen grossen Frachtschiffe so viel Tiefgang haben, dass sie nicht mehr am alten Pier anlegen können. Jetzt wird das Erz mit Lastkränen ins tiefere Wasser transportiert und mit auf den grossen Frachtern vorhandenen Seilbaggern direkt umgeladen.
Unser Schiff verlässt Goa schon um 17.00 h und fährt Richtung Mumbai.