Kochi

Kochi (Cochin) Indien

  1. März 2016

Kochi ist eine geschäftige Hafenstadt im dichtbesiedelten Bundesstaat Kerala. Kochi besteht aus mehreren Inseln und malerischen Lagunen, die untereinander mit Fähren verbunden sind. Die Stadt ist auch wegen der Gewürze und als Zentrum der Informatik (IT) bekannt. Nach dem gewaltlosen Widerstand  von Mahatma Gandhi, gegen die britische Kolonialherrschaft wurde Indien im Jahr 1947 unabhängig.

Die indische Küche ist bekannt durch die feinen Gewürze und die Speisen, die mit Kokosnuss zubereitet werden. Bekannt ist Chili, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Ingwer, aber auch Nelken und Zimt. Die ayurvedische Küche ist oft vegetarisch. Fast alle Gerichte werden mit scharfen Curry-Saucen und Reis auf grünen Bananenblätter serviert. Zu jeder Tageszeit wird Tee (Chai) getrunken oder Lassi, ein kaltes Getränk aus Buttermilch, Wasser und Gewürzen.

 

Schon zwei Stunden vor unserer Ankunft müssen wir durch einen mit Bojen bezeichneten, engen Kanal fahren. Dauernd kommen uns Frachter und Tanker entgegen, die ganz nah vorbeifahren, dass man sich fast die Hände reichen könnte. Dann kommt Land in Sicht. Es dauert aber noch lange bis wir aussteigen können, denn die Einreisebestimmungen für Indien sind aussergewöhnlich streng und ein riesiger Papierkram.

 

Wir schnappen uns zusammen mit Annegret und Tommy ein Taxi. Eigentlich wollten wir Tuk Tuk fahren, aber es ist schon so heiss, dass der Schweiss ohne Klima Anlage in Bächen herunterströmt. Wir fahren über eine alte Stahl-Brücke, deren Mittelteil aufgeklappt werden kann und halten bei einer altmodischen Wäscherei. Hier liegen grosse Berge von Wäsche herum, die von Hand eingeseift   und durch Schlagen auf Stein gewaschen werden. Dann hängt man alles auf riesige Wäscheleinen. Andere Leute  sind mit Bügeln beschäftigt. Die Bügeleisen sind mit glühender Kohle gefüllt oder die neueren elektrischen, hängen an furchterregenden Installationen. Das Ganze sieht aus wie bei uns vor 100 Jahren.

Beim Fischmarkt hat es sechs riesige Reusen, die von vier Männern ins Wasser gelassen werden um dann mühselig beim Herausziehen ein Körbchen Fische zu erhalten. Die Vögel lauern auch schon und fressen die kleinen Fische schon bei herausziehen der Netze weg. Zwischen den Fischerbooten liegen Berge von Abfall herum. Die Kokos und Früchtestände sehen jedoch sehr einladen aus.

 

Wir fahren durch Baumallee mit eindrücklichen Riesenbäumen, wie ich sie noch nirgends sonst gesehen habe. Sie sind so gross, dass sie auf keinem Föteli Platz haben. Verschiedene Tempel und Moscheen säumen die Strasse. Leider kann man sie nur morgens betreten,  sodass wir sie nur von aussen anschauen können. Dann besuchen wir noch einen ehemaligen Arbeitselefanten im Ruhestand. Daneben wird ein Museum gebaut und die Arbeiter klettern wie Affen auf dem Dach herum.

Dauernd begegnen uns wunderschöne, farbenfroh bemalte Lastwagen. Jeder möchte natürlich das schönste Gefährt haben. Auf der Strasse oder dicht daneben grasen Kühe oder tummeln sich Geissen mit viel Gemecker. Es ist schon eine ganz andere Welt.

Bevor wir in den Gewürzladen gehen möchten wir noch indische Rupien wechseln. Für SFR 100 erhält man ganze Berge Geldnoten, die man kaum in den Hosensäcken verstauen kann, denn es wurde uns abgeraten, mit Rucksäcken  herumzulaufen, wegen den zahlreichen Taschendieben.

 

Gewürze werden überall angeboten. Es riecht immer wieder ein wenig anders. Im nächsten Laden  stehen Parfums aus exotischen Blütenblätter hergestellt zum Verkauf. Natürlich müssen wir unbedingt auch einen Stoffladen besuchen. Die Seidenstoffe und die Schals sind schön, passen jedoch nicht unbedingt zum europäischen Geschmack.  Jeder Händler möchte, dass wir seine Produkte kaufen, denn sie seien die Besten und gar nicht teuer!!! Buddha Figuren in allen Grössen, Stellungen und Materialien, sowie Marionetten, Nachbildungen ihrer Götter, werden auch gerne angepriesen. Man könnte ununterbrochen kaufen … kaufen… kaufen.

 

Auf dem Heimweg kommen wir an gepflegten Häusern vorbei mit schönen Gärten. Die saftig grünen Bananenstauden, Bougainvilleas,  die leuchtend roten Flammenbäume und der Jasmin in vielen Farben gefallen uns sehr. Wir freuen uns auf die Dusche. Beim Nachtessen erzählen wir uns gegenseitig, was wir alles erlebt haben.

 

Am Abend gibt es ein Folklore Programm das „Kerala“ heisst und die Kathakali Tänzer vorstellt. Ihre Ausbildung kann bis zu zehn Jahren dauern und allein das Schminken dauert jedes Mal Stunden. Sie tragen aufwändige Kostüme und alle Rollen, auch die der Liebespaare werden nur von Männern gespielt. Es ist für uns eine ganz fremde Art der Bewegungen, vor allem mit den Händen (Mudras) und komisch wirkt auch das Augenrollen. Besser gefällt uns die anschliessende Tanzgruppe aus Frauen mit anmutigen Bewegungen und zwei kämpfenden Männer mit Schild und Schwert in grossen Sprüngen über die Bühne hüpfen.

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