Sydney

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  1. März 2016 (6.Tag)

Heute möchten wir noch Museen besuchen. Zuerst das „Sea Live“ Aquarium, denn wenn wir schon nicht die Fische und Korallen des Great Barrier Riffs in Natura sehen können, so hoffen wir hier einen Einblick in die vielfältige Unterwasserwelt zu erhaschen. Man erhält viele Informationen über die schlimme Verschmutzung der Meere und über die Überfischung. Man hört auch, dass schon 50 % der Korallen abgestorben sind, Das gibt einem schon zu denken. Wir laufen durch Glastunnels  und über uns schwimmen grosse Haie, Mantas und Fische aller Art. Gleich daneben ist das „Wildlife“ Museum. Hier sind die typischen Tiere Australiens. Die Kängurus, die Wombats, die Krokodile und Reptilien. Viele putzige Koalas, liegen faul in den Eukalyptus Zweigen. In etlichen Dunkelräumen gibt’s auch Fledermäuse und andere nachtaktive Tiere zu entdecken.

Danach spazieren wir zum 2. grössten Chinagarten der Welt. Die Aussis möchten sowieso in allem immer die Grössten und Besten sein. Der Garten ist mitten in der City ein Ort der Ruhe, obwohl rundherum Hochhäuser sind. Geschwungene Wege, Bogenbrücken über den Teich voller Lotusblumen und natürlich gibt es auch hübsche Pavillons mit schönen Schnitzereien und einem Teehaus. In Sydney findet man alles auf engstem Raum, Action im grössten IMAX Kino der Welt !!! aber auch Ruhe in den schönen Parkanlagen. Altes und Neues bunt gemischt und Menschen aller Hautfarben. Eine pulsierende Mischung, die uns sehr zusagt.

Abends essen wir mit Madeleine und Kurt an der Waterfront nahe der Opera feine Häppchen und Fish and Chips und geniessen die Abenddämmerung und dann den Blick auf die beleuchtete Stadt.

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  1. März 2016 (5. Tag) Blue Mountains

Früh aufstehen, denn wir werden von einem Kleinbus der „Barefoot“ Tours abgeholt. Der Chauffeur und  Reiseleiter heisst Smokey und passt zum Namen. Er hat Rasta Zöpfe, denkt unkonventionell und grün und war jahrelang mit dem Velo, quer durch Australien unterwegs und liebt sein Land  sehr. Nach gut 2 stündiger Fahrt hinaus in die Berge,  wechselt die Landschaft. Es gibt grössere Villen und Weinberge und  es ist sehr grün. Smokey sieht von weitem eine Gruppe wildlebender, grosser Kängurus. Als sie uns sehen, hopsen sie in grossen Sprüngen davon. Er verfolgt sie mit „Garacho“ über eine lange Strecke, aber wir können sie bei diesem Tempo leider nicht fotografieren.

Kurz später sind wir mitten in den blue Mountains. Sie heissen so, weil die riesigen Eukaliptus Wälder (genannt Gum Trees) ätherische Oele absondern. Das sieht so aus,  als ob ein blauer Nebel zwischen den Bergen liegt. Das ganze Gebiet ist Nationalpark.

Bei einem Aussichtspunkt beginnt unsere Rundwanderung von 1 ½ Std. durch den Regenwald, steile Treppen hinunter, die wegen dem, am Morgen gefallenen Regen, ziemlich glitschig sind. Der Princess Rock Circuit führt an Wasserfällen vorbei und unter überhängenden gelben Felswänden hindurch und auf schmalen Wegen über dem Abgrund. Das ist sehr eindrückliches und ein grosses Erlebnis für uns!

Im typischen Dörfchen Leura essen wir eine Kleinigkeit und fahren zum Aussichtspunkt der three Sisters, das sind drei schroffe Felsen mitten in den Eukaliptus Wäldern. Es gibt in Australien 700 verschiedene Eukaliptus Arten, die ganz verschiedene Blüten haben.

Im Ethnocenter  der Aborigines, üben wir mit Digeridoos, die auch aus Gum Holz gemacht sind und schön farbig bemalt.  Wir pusten wie die Pferde, blähen unsere Backen auf, aber kein einziges Tönli kommt heraus. Kurt jedoch macht das mit Links, ich glaube er übt zu Hause mit einem Alphorn.

Die Maori Kunst hat knallige Farben und besteht aus vielen weissen Punkten und Tierabbildungen. Diese Ureinwohner lebten immer im Einklang mit der Natur, jagten und fischten nur gerade so viel wie sie zum Leben benötigten. (Mehr über die Aborigines ist im Internet nachzulesen).

Die  anschliessende Fahrt mit der knallgelben „Scenic Gondel“, 270 m hoch über dem Abgrund des Jamison Valleys, macht manchen Touristen Angst. Weiterfahrt mit der steilsten Schwebebahn hinunter zum Urwald Trail. (es sind natürlich alles schweizerische Garaventa Gondeln). Dann zu Fuss auf den Urwald Trail, unter Riesenfarmen hindurch und vorbei an mehreren stillgelegten Minen Eingängen. Bis 1930 wurden in 40 Minen, mit einem Tunnelsystem von Hundert Kilometern, Kohle abgebaut. Pferde zogen die mit Kohle gefüllten Loren zur steilen Standseilbahn. Diese wurde später für die Touristen, durch eine moderne Standseilbahn mit 44 % Steigung ersetzt. Sie ist die steilste der Welt.

Nachdem wir über eine halbe Stunde eine Frau gesucht haben, fahren wir mit Verspätung zurück zum Olympia Gelände von Sydney, wo im Jahr 2000 die Sommer Wettkämpfe stattgefunden haben.  Im warmen Abendlicht besteigen wir eine Fähre und fahren auf dem Parramatta River, vorbei an vielen Segelbooten und noblen Villen, nach Sydney zurück. Diese Schifffahrt ist ein ganz schöner Abschluss dieses ereignisreichen Tages.

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  1. März 2016 (4. Tag)

Am Morgen hat es wie meistens kurz geregnet. Wir lassen uns davon nicht abhalten, denn es ist ja warm und man trocknet schnell wieder. Wir besteigen einen roten Doppelstöcker „Sight Seeing“ Bus und fahren los. Die deutschen Kommentare geben uns Einblicke in die Geschichte von Sydney. Wir fahren an vielen sehenswerten Parks und Gebäuden vorbei, bis zur Central Station. Hier begann die Geschichte der Eisenbahnen. Der englische Ingenieur John Whitton (auch Father of Railways genannt) begann 1850 mit der Planung und dem Bau des grossen Schienen-Netzes. Es ist die Zeit des Aufbruchs, des Reisens. Man konnte Kontakte mit andern Städten aufbauen und auf allen Gebieten begann die Industrialisierung. Bis zu Whittons Tod waren schon 3‘500 km Dampfbahn-Strecken gebaut.  Hier startet auch der berühmte 687 m lange Zug „Indian Pacific“. Er fährt in 65 Stunden die 4352 Km lange Strecke, oft schnurgerade durch das Outback, von Sydney nach Perth.

 

Weiterfahrt bis zum Power Museum. Da will Hj. unbedingt hin! Schon beim Eingang steht eine majestätische, blitzblanke Stephenson Dampflokomotive von 1854. Sie konnte 36 Wagen ziehen. Die noblen 1. Klasse Wagen sind mit edlen Polstersesseln und Samtvorhängen ausgestattet, die 3. Klasse Wagen mit Holzbänken ohne Lehnen und Gitter für Hühner und andere „Viecher“. Eine alte Infotafel mit 22 Abfahrtszeiten der Züge, ist auch zu sehen.

Zudem staunt man über das riesige Rad der ältesten und grössten Dampfmaschine der Welt. Sie stand in London und war über 100 Jahre im Betrieb. Erfunden wurde sie von James Watt (das mahnt mich an unser Zuhause in Watt). In der Blüte der Dampfmaschinen wurden Pumpen für die Feuerwehr, Antriebe für Traktoren, Maschinen zur Stromerzeugung bis hin zum Karussell mit Dampfantrieb eingesetzt. Ich habe Hunger, Hansjürg möchte am liebsten noch länger bleiben.

 

Nach dem Essen besuchen wir die Ausstellung Art of the Bricks. Der Lego Arthist Nathan Sawaya (der auch in Zürich war) hat hier 120 Kunstwerke, vor allem Super Heroes wie Batman, Superman, Wonder Woman, The Joker etc. ausgestellt. Das Auto Mc Laren, ist in Originalgrösse nachgebaut und besteht aus 500‘000 Legosteinen.  Eine sehr spannende Ausstellung, auch wenn sie mehr dem Geschmack unsere beiden Enkel, als dem unseren entspricht.

Im gleichen Museum hat es für mich auch eine Ausstellung über Mode. Sie besteht aus diversen Installationen, von aufreizenden Dessous bis hin zu hinreissenden Abendkleider mit wunderschönen Spitzen und Stoffen.

Abendessen im Beizensträsschen beim Italiener. Es gibt hausgemachte Lasagne.

Sydney

Sydney (Australien)

  1. März 2016 (3. Tag)

Nach dem Morgenessen schiffen wir aus und tendern zum Stadtzentrum. Unsere Kabine wird während unserer Abwesenheit versiegelt.  Mit dem Taxi geht’s zu unserem Hotel im Kings Cross Quartier, nahe bei „Woolloomooloo“. Das ist kein Schreibfehler von mir,  sondern ein Wort aus der Aborigine Sprache für junges männliches Känguru.  In Kings Cross gab es früher viele zwielichtige Lokale und leichte Mädchen. Davon merkt man nicht mehr viel, dafür gibt’s an jeder Ecke ein „Beizli“.

 

Wir fühlen uns in unserer herzigen Springfield Lodge sofort wohl. Nach dem Einchecken gehen wir zu Fuss auf Erkundungstour in die Stadt. Unsere Schweizer Bekannten besuchen ihre Freunde, die in Sydney wohnen. Wir spazieren zum Hyde Park, der früher einmal Pferderennbahn war und heute eine grüne Oase mitten in der Stadt ist. Die „St. Mary’s Cathedral“ ist eine golden leuchtende Kirche mit eine langen Kirchenschiff. Die Kirche wurde aus Versehen um 180 Grad verkehrt  herum gebaut. Die Bauzeit betrug 36 Jahre, denn solange ein Bau nicht vollendet war, brauchte man keine Steuern zu bezahlen. Vor der Kirche sind ca. 50 Mädchen in Schuluniform mit Strohhüten versammelt. Alle Kinder tragen hier Schuluniform und meistens werden Knaben und Mädchen getrennt unterrichtet, weil sie so scheinbar besser lernen können.

 

Wir essen im Park unter Bäumen, gehen am 270 m hohen Fernsehturm mit Drehrestaurant vorbei zum „Queen Victoria Building“. Das ist ein riesiger, wunderschöner Sandstein Bau mit Kuppeln, im viktorianischen Stil. Ein Kaufhaus, mit den besten Marken Artikeln und ganz luxuriösen Kleider, Uhren und Juwelen. Die Innenausstattung ist  noch im Original erhalten und zwei imposante Uhren hängen von der Decke. Die Böden sind alle aus Marmor und der Lift ist „very old fashioned“ mit schwarzen Gittern rundherum. Alles hat hier wirklich Stil.

Ganz in der Nähe sind weitere autofreie Shopping Miles, die St. Georg und die Market Street. Wir sind nun wieder in Darling Harbour und wollen das Maritime Museum mit den alten Segelschiffen und dem Leuchtturm besuchen. Leider sind wir zu spät und es schliesst schon.

So genehmigen wir uns einen Apero in einem der vielen Restaurants. Genauso wie das Völkergemisch ist, gibt es auch typische Gerichte. europäische, australische, afrikanische und natürlich asiatische Spezialitäten. Die Chinesen,  nämlich 8 %, sind vor allem 1850 gekommen und haben als Hafenarbeiter oder auf den Plantagen gearbeitet oder waren wegen dem Goldrausch hier. Die Meisten blieben und haben jetzt eigene Geschäfte,  ein eigenes chinesisches Quartier und einen  grossen chinesischen Markt.

Abends essen wir in einem australischen Restaurant. Es gibt Känguru und Krokodil zur Vorspeise. Ich probiere Känguru, da ich lieber hüpfe als wie ein Krokodil beisse. Meine Begeisterung für diese Speise hält sich in Grenzen, obwohl es ähnlich wie Rindfleisch schmeckt.