Pago Pago, Samoa

Pago Pago (Amerikanisch Samoa)

  1. März 2016

Wir laufen in die geschützte Lagune der Insel Pago Pago ein. Unser Schiff liegt direkt im Zentrum des schönen Naturhafen von Amerikanisch Samoa. Seit jeher wurde um diesen Ort gestritten. Früher war es ein wichtiger Hafen weil er an der Gewürzstrasse lag. Später stritten sich die Deutschen, die Briten und die Amerikaner darum. 1972 erhielten die USA das Exklusivrecht dafür und stationierten hier die Navy Marine.

Die Stadt ist umgeben von saftig grünen Bergen mit einer regenwaldähnlichen, üppigen Vegetation. Das alles ist Nationalpark. Die traditionellen Häuser heissen „Fale“ haben runde oder ovale schindelähnliche Dächer und Pfosten. Der Schriftsteller Somerset Maugham hat hier gelebt und viele Bücher und seine berühmte Geschichte „Regen“  geschrieben. Hier gibt es auch oft tropische Regengüsse, darum ist alles so intensiv grün. Bis vor Kurzem hatten sie nur Regen, aber heute ist es herrlich sonnig und warm. Wir stinken nach Mückenspray, denn es wird vor dem Zika Virus gewarnt, der hier vorkommen soll.

 

An jeder Ecke stehen farbige Trucks, das sind komische, farbige Fahrzeuge. Chassis und Fahrerkabine von amerikanischen Lieferwagen hinten eine Holzkonstruktion für jeweils 10-20 Fahrgäste. Normalerweise werden sie von den Einheimischen benutzt, wenn aber Touristen kommen gibt’s natürlich mehr Geld pro Fahrt. Da jährlich nur 15 Kreuzfahrtschiffe vorbei kommen und täglich nur zwei Flugzeuge, ist das natürlich immer etwas Besonderes wenn so viel Betrieb herrscht.

Wir besteigen also ein solch klappriges Gefährt. Es ist grasgrün und fährt mit einigem geknatter ganz flott. Bald erreichen wir die sogenannten“ Blumentopf Inselchen“. Die Sage erzählt, dass  sich die Tochter eines grossen Häuptlings in einen armen Bauernsohn verliebte. Sie konnten sich aber wegen des Stammesunterschieds nicht heiraten und wollten gemeinsam übers Meer fliehen, als sie ein Fluch in diese beiden Felsen verwandelte.

 

Die gesamte Insel Tutuila ist 30 km lang und nur 1,5 – 8 km breit und hat 70‘000 Einwohner. Wir sehen überall  neben den kleinen Häusern, grosse luftige Verandas. Die Frau des Chauffeurs erzählt, dass diese für die Gäste gebaut sind, wenn Verwandte  zu einem Festessen mit Tanz eingeladen sind. Die Samoaner lieben gutes Essen, Musik und Tanz. Es werden dort aber auch Hochzeiten und Beerdigungen abgehalten. Wenn es heiss ist können auch alle draussen schlafen. Oft hat es neben den Häusern auch Grabsteine. Im Jahr 2009 gab es hier einen schlimmen Tsunami. Die Wellen forderten 153 Tote und viele Familien verloren ihre Häuser. In Ermangelung eines Friedhofs, haben alle ihre Verstorben zu sich in den Garten genommen.

 

An jeder Ecke hat es Kirchen, anglikanische, katholische, Mormonen und viele Sekten, wir sahen auf unserer Fahrt mindesten 25 verschiedene. Mich faszinieren die vielen Blumen und alle unterschiedlichen Palmenarten und natürlich die schönen Strände. Halt am 2 Dollar Sandstrand und Stopp mit Drink in der lauschigen Barfuss Bar unter Kokospalmen. Auf dem Rückweg fahren wir an der grossen Thunfisch Fabrik, „Starkist Tuna“ mit 2000 Angestellten, die Konserven machen, vorbei. Es stinkt bestialisch und wir halten uns die Nasen zu. Unsere blumenbekränzte Reiseleiterin wehrt sich aber und sagt, dass es hier für alle,  die einen Job haben, wunderbar nach Geld dufte. Nach einem erfrischenden Bad, spazieren wir im Hafen herum, versuchen vergeblich bei Mc Donald eine Internet Verbindung zu kriegen. Sehen wie die Navy Soldaten gedrillt werden. Besuchen das Ortsmuseum und bestaunen die exotischen Früchte in der Markthallte. Es hat hier Berge von herrlich duftenden Mangos,  Riesenbananen und grüne stachelige Brotfrüchte, die wie Kartoffeln gekocht oder als Frites oder Chips zubereitet werden. Ganz viele Gemüse, und Speisen, die angeboten werden kennen wir gar nicht. Die Leute lachen und plaudern gerne, erklären uns alles und sind extrem fröhlich Wir  fühlen uns hier richtig wohl.