Auf See

Auf See

  1. – 28. März 2016

Wir verlassen den Hafen von Fremantle und fahren während sieben Tagen Richtung Norden nach Sri Lanka. Jetzt haben wir endlich Zeit um den Blog zu gestalten und die Mail zu beantworten. Obwohl schon mehrmals Regen angesagt war, strahlt uns täglich die Sonne entgegen. Es ist kaum zu glauben, wie viele Stunden die Braungebrannten im Liegestuhl verbringen können. Wir sind da vorsichtiger.

Immer um 12.00 h mittags ertönt nach alter Tradition der Seefahrer der lange Ton des Schiffshorns und der Kapitän meldet sich. Er sagt wie schnell wir fahren, meistens zwischen 16 und 18 Knoten, wo wir uns befinden,  wie tief das Wasser ist, momentan ca. 4000 m tief, die Aussentemperatur ist 29° C und das Wasser 30° C. Heute fast kein Wind und ruhige See. Eben sind wir an der Inselgruppe Cocos Island, bestehend aus 2 Atollen und 27 Koralleninseln vorbeigefahren, die noch zu Australien gehören. Auf einer Insel leben noch 596 Einwohner. Die führen sicher ein geruhsames Leben dort.

Hier einige Fotos von unserem Leben auf dem Schiff. Es gibt immer wieder Themen Abende, z.B. Italien, wer will kommt in den Landesfarben rot, weiss grün gekleidet und auch die Kellner servieren mit Italienschürzen die landestypischen Spezialitäten. Es gibt auch Fischbuffets mit  einer grossen Auswahl von Meergetier auf dem Sonnendeck neben dem grossen Pool. Die Köche machen immer wieder verblüffende Früchte Dekoration oder Eisskulpturen und sind überhaupt sehr ideenreich.

Von Zeit zu Zeit  finden auch Gala Abende statt. Da sieht man dann manchmal sehr spezielle Roben und „gschniggleti Lüüt“ und es gibt nebst einem besonderen Essen auch noch irgendeine Überraschung z.B. am Valentinstag eine rote Rose für die Dame. Sonst jedoch kommt man fast immer leger oder halt wie man will zum Abendessen.

Nach dem Essen gibt es in verschiedenen Bars Musik zum Träumen oder Tanzen. Wer will, nimmt den Drink des Tages oder einen Cappuccino im Atrium in der Mitte des Schiffes, wo die Glaslifte sind.  Im Casino kann man auch Geld gewinnen oder verjubeln. Wir besuchen auch gerne das Theater, wo man entweder klassische Musik, Opern, Musicals, Evergreens  mit dem Trio Divina (bestehend aus einer Pianistin, einer Violinistin und einer Sängerin mit einer wunderbaren Stimme) oder  eine Show mit dem eigenen Ballett (6 Tänzer und 4 Tänzerinnen) mit fantastischen Kleider sehen kann. Je nach Land kommt  eine Folkloregruppe wie z.B. die Maoris oder die Aborigines zu Besuch aufs Schiff. Oft verbringen wir aber auch den Abend ganz friedlich auf Deck und plaudern mit den vielen Bekannten, die wir schon kennen gelernt haben. Wir geniessen die Abendstimmung und dann den Sternenhimmel.  Im Zimmer überrascht und dann oft ein Frottee Tier wie dieser lustige Frosch. Der gelbe Kamin mit dem schwarzen C ist das Markenzeichen der Costa Flotte. So kann man das Schiff immer schon von weitem sehen, wie einen Leuchtturm.

Perth & Fremantle

Perth & Fremantle (Australien)

  1. März 2016 (3. Tag)

Fremantle

Heute begrüsst uns ein schönes Morgenrot.  Bald beginnt der Costa Ausflug mit dem Car. Unsere Reiseleiterin ist Schweizerin, wohnt aber schon seit 40 Jahren hier und betreibt mit ihrem Mann eine Schaffarm. Sie weiss viel zu erzählen und ich muss mir viel merken. Sie ist sehr witzig und freut sich sichtlich wieder einmal eine Gruppe Schweizer zu führen.

Von Fremantle aus Fahrt nach Perth,  entlang der wilden Küste mit dicht bewachsenen Sanddünen und kilometerlangen Stränden. Dem Wasser entlang sind viele Kunstwerken einheimischer Künstler ausgestellt.  Der historische Royal Perth Yacht Club ist bekannt für den Segel Wettbewerb „America’s Cup“. Das Schweizer Team gewann mit dem Segelschiff Allinghi im Jahr 2000 diese Regatta . Halt  bei Hillary’s Boat Habour mit dem Delfin Denkmal und den vielen Geschäften  und Restaurants in den kleinen Holzhäusern auf Pfählen.

 

Perth

Dann kurze Stadtrundfahrt durch Perth und hinauf zum 400 Hektar grossen Kings Park. Von hier herrlicher Blick auf die Skyline von Perth (die wir ja schon kennen). Ein Denkmal mit der ewigen Flamme davor, steht als Mahnmal für die vielen gefallenen, australischen Soldaten, welche im 2. Weltkrieg unter englischer Krone mit den Allliierten kämpfen mussten.  Ein grosser Baum steht symbolisch für jedes Bataillon das Gefallene zu beklagen hatte, was eine lange und eindrückliche Allee ergibt. Der grosse Park  mit seinen Teichen steht der Bevölkerung zur Verfügung und wird rege genutzt. Man sieht schon früh morgens sehr viele Jogger und Skater in Action. Australien hat 24 Mio. Einwohner, ist aber ausser den Grossstätten sehr dünn besiedelt. Rückfahrt zum Schiff, das im Hafen von Fremantle liegt, da Perth keinen Hafen für Kreuzfahrtschiffe hat.

 

Fremantle

Am Nachmittag gehen wir zu Fuss ins nahegelegene Städtchen Fremantle. Das sieht aus wie ein Westerndorf. Die Häuser stehen unter Heimatschutz und deshalb ist der ganze Dorfkern noch intakt. Ein Haus ist sehenswerter als das andere und ich weiss vor lauter „Wöhli“ gar nicht was ich alles fotografieren soll. Überall spielen Strassenmusikanten und auch die Bahnhofstoiletten sind noch wie zur Zeit der Kolonialherren.  Im Fischerhafen herrscht reger Betrieb und im Esplanade Park erfreut ein Riesenrad die Kinder.

Hj. und ich besuchen das einzige Schiffs Wrack Museum, das es gibt. Es ist in einem alten aber schön restaurierten Lagerhaus untergebracht. Man sieht einen Teil des Wracks eines dänischen, gesunkenen Schiffs, das ganz in der Nähe gefunden wurde. Es war auf dem Weg zu den Gewürzinseln Man fand den Anker, Münzen, Porzellan, die Kapitänskabine, das Skelett eines Matrosen und Kanonen. Da wir müde sind nehmen wir den altmodischen gratis Shuttle Bus zurück zur Costa. Daneben liegt ein komisches Schiff. Es transportiert Tausende von lebenden Schafen.

Perth

Perth Australien

  1. März 2016 (2. Tag)

Den Z’Morgen nehmen wir auf dem Schiffssteg ein. Dann haben wir Zeit für einen schönen Bummel dem Strand entlang. Im gepflegten Rasen versammeln sich schon die ersten Familien und Freundes Cliquen zum Picknick. An grossen Grills wird Barbecue gemacht und dazu fleissig Bier getrunken. An den verschiedenen  Sandstränden mit Sonnenschirmen kann man Segelschiffe mieten oder Paddel boote oder schwimmen gehen. Leider hat es im Moment riesige braune Quallen, die einem das Baden zünftig vermiesen.

Mit unseren Rollköfferli auf die Fähre zum Elisabeth Quai. Diese schöne Anlage wurde erst vor sechs Wochen eröffnet und wird schon rege benutzt. In der Mitte steht ein Glockenturm mit Wasserspiel. Er ist gleichzeitig Aussichtsturm und die Geländer sind mit vielen Metall- Schlösser der Verliebten geschmückt. Über eine raffinierte, geschwungene Brücke gelangt man zu den viele Cafés und Pubs. Die Terrassen über dem Wasser laden zum „höcklen“ ein. Schon bald kommt unsere Fähre. Sie heisst  Captain Cook und bringt uns in einer zweistündigen Fahrt auf dem Swan River nach Fremantle.  Eine schöne Fahrt bei strahlendem Wetter, vorbei an prächtigen Villen und Stränden und Jachthafen. Schon von weitem sehen wir sie: hurra die Costa ist auch schon da!!! Man kann unser Schiff immer schon von Weitem erkennen. Das Gelbe Kamin mit dem schwarzen C, das alle Costa Schiffe tragen, überragt alles. Wir gehen nach Hause auf die Luminosa und werden von den Bekannten und dem Personal freudig begrüsst und über unsere Erlebnisse ausgefragt.

Noch eine ganz erfreuliche Mitteilung. Nico und Angi sind nach sieben Monaten Weltreise wieder heil und gut in Zürich eingetroffen!!! Das freut uns natürlich sehr.

Perth

Perth (Australien)

  1. März 2016 (1. Tag)

Schon ist unser Aufenthalt zu Ende und wir fliegen nach Perth. Das Flugzeug hat fast zwei Stunden Verspätung. Unterwegs „rumpelts“ ein wenig, weil in der Nähe ein starkes Gewitter ist. Nach dem Landen werden die Türen lange nicht geöffnet. Im Flughafen ist ein Stromausfall. Als wir endlich im Dunkeln zur Gepäckausgabe tappen, funktionieren die Bänder natürlich auch nicht. Sie schicken uns in einen andern Trakt mit Fenstern. Dort stehen Handwagen mit unseren Koffer bereit und jeder sucht sich sein Gepäck aus dem riesigen Haufen selbst heraus. Alle Passagiere sind total ruhig, cool und nehmen es mit Humor. Das gefällt uns an den Australiern.

Ein Taxi bringt uns zum Peninsula Hotel Riverside. Wir haben eine richtige Wohnung mit Küche und Balkon zur schönen Swan River Bucht hinaus. Direkt vor dem Hotel liegt ein öffentlicher Sandstrand mit Liegestühlen. Wir nehmen die Fähre, die uns in zehn Minuten direkt ins Stadtzentrum führt. Hier inmitten von Hochhäusern finden wir schon bald eine Fussgängerzone. Mitten drin ein kleines Gässchen mit Riegelhäusern und Pubs, wie in England, die zum Verweilen einladen. In der Fussgängerzone hat es witzige Bronce Figuren von einheimischen Künstlern.

Das Abendessen haben wir im drehbaren Rundrestaurant im 33. Stock im St. Martins Tower reserviert. Der Blick auf die riesige, beleuchtete Stadt mit 2 Mio. Einwohner ist phantastisch und haut uns aus den Socken. Das Tenderloin Steak ebenfalls. Mit der Fähre ins Hotel zurück, wo wir müde von den vielen Eindrücken sofort in Tiefschlaf fallen.

Sydney

Sydney

  1. März 2016 (6.Tag)

Heute möchten wir noch Museen besuchen. Zuerst das „Sea Live“ Aquarium, denn wenn wir schon nicht die Fische und Korallen des Great Barrier Riffs in Natura sehen können, so hoffen wir hier einen Einblick in die vielfältige Unterwasserwelt zu erhaschen. Man erhält viele Informationen über die schlimme Verschmutzung der Meere und über die Überfischung. Man hört auch, dass schon 50 % der Korallen abgestorben sind, Das gibt einem schon zu denken. Wir laufen durch Glastunnels  und über uns schwimmen grosse Haie, Mantas und Fische aller Art. Gleich daneben ist das „Wildlife“ Museum. Hier sind die typischen Tiere Australiens. Die Kängurus, die Wombats, die Krokodile und Reptilien. Viele putzige Koalas, liegen faul in den Eukalyptus Zweigen. In etlichen Dunkelräumen gibt’s auch Fledermäuse und andere nachtaktive Tiere zu entdecken.

Danach spazieren wir zum 2. grössten Chinagarten der Welt. Die Aussis möchten sowieso in allem immer die Grössten und Besten sein. Der Garten ist mitten in der City ein Ort der Ruhe, obwohl rundherum Hochhäuser sind. Geschwungene Wege, Bogenbrücken über den Teich voller Lotusblumen und natürlich gibt es auch hübsche Pavillons mit schönen Schnitzereien und einem Teehaus. In Sydney findet man alles auf engstem Raum, Action im grössten IMAX Kino der Welt !!! aber auch Ruhe in den schönen Parkanlagen. Altes und Neues bunt gemischt und Menschen aller Hautfarben. Eine pulsierende Mischung, die uns sehr zusagt.

Abends essen wir mit Madeleine und Kurt an der Waterfront nahe der Opera feine Häppchen und Fish and Chips und geniessen die Abenddämmerung und dann den Blick auf die beleuchtete Stadt.

Sydney

Sydney

  1. März 2016 (5. Tag) Blue Mountains

Früh aufstehen, denn wir werden von einem Kleinbus der „Barefoot“ Tours abgeholt. Der Chauffeur und  Reiseleiter heisst Smokey und passt zum Namen. Er hat Rasta Zöpfe, denkt unkonventionell und grün und war jahrelang mit dem Velo, quer durch Australien unterwegs und liebt sein Land  sehr. Nach gut 2 stündiger Fahrt hinaus in die Berge,  wechselt die Landschaft. Es gibt grössere Villen und Weinberge und  es ist sehr grün. Smokey sieht von weitem eine Gruppe wildlebender, grosser Kängurus. Als sie uns sehen, hopsen sie in grossen Sprüngen davon. Er verfolgt sie mit „Garacho“ über eine lange Strecke, aber wir können sie bei diesem Tempo leider nicht fotografieren.

Kurz später sind wir mitten in den blue Mountains. Sie heissen so, weil die riesigen Eukaliptus Wälder (genannt Gum Trees) ätherische Oele absondern. Das sieht so aus,  als ob ein blauer Nebel zwischen den Bergen liegt. Das ganze Gebiet ist Nationalpark.

Bei einem Aussichtspunkt beginnt unsere Rundwanderung von 1 ½ Std. durch den Regenwald, steile Treppen hinunter, die wegen dem, am Morgen gefallenen Regen, ziemlich glitschig sind. Der Princess Rock Circuit führt an Wasserfällen vorbei und unter überhängenden gelben Felswänden hindurch und auf schmalen Wegen über dem Abgrund. Das ist sehr eindrückliches und ein grosses Erlebnis für uns!

Im typischen Dörfchen Leura essen wir eine Kleinigkeit und fahren zum Aussichtspunkt der three Sisters, das sind drei schroffe Felsen mitten in den Eukaliptus Wäldern. Es gibt in Australien 700 verschiedene Eukaliptus Arten, die ganz verschiedene Blüten haben.

Im Ethnocenter  der Aborigines, üben wir mit Digeridoos, die auch aus Gum Holz gemacht sind und schön farbig bemalt.  Wir pusten wie die Pferde, blähen unsere Backen auf, aber kein einziges Tönli kommt heraus. Kurt jedoch macht das mit Links, ich glaube er übt zu Hause mit einem Alphorn.

Die Maori Kunst hat knallige Farben und besteht aus vielen weissen Punkten und Tierabbildungen. Diese Ureinwohner lebten immer im Einklang mit der Natur, jagten und fischten nur gerade so viel wie sie zum Leben benötigten. (Mehr über die Aborigines ist im Internet nachzulesen).

Die  anschliessende Fahrt mit der knallgelben „Scenic Gondel“, 270 m hoch über dem Abgrund des Jamison Valleys, macht manchen Touristen Angst. Weiterfahrt mit der steilsten Schwebebahn hinunter zum Urwald Trail. (es sind natürlich alles schweizerische Garaventa Gondeln). Dann zu Fuss auf den Urwald Trail, unter Riesenfarmen hindurch und vorbei an mehreren stillgelegten Minen Eingängen. Bis 1930 wurden in 40 Minen, mit einem Tunnelsystem von Hundert Kilometern, Kohle abgebaut. Pferde zogen die mit Kohle gefüllten Loren zur steilen Standseilbahn. Diese wurde später für die Touristen, durch eine moderne Standseilbahn mit 44 % Steigung ersetzt. Sie ist die steilste der Welt.

Nachdem wir über eine halbe Stunde eine Frau gesucht haben, fahren wir mit Verspätung zurück zum Olympia Gelände von Sydney, wo im Jahr 2000 die Sommer Wettkämpfe stattgefunden haben.  Im warmen Abendlicht besteigen wir eine Fähre und fahren auf dem Parramatta River, vorbei an vielen Segelbooten und noblen Villen, nach Sydney zurück. Diese Schifffahrt ist ein ganz schöner Abschluss dieses ereignisreichen Tages.

Sydney

Sydney

  1. März 2016 (4. Tag)

Am Morgen hat es wie meistens kurz geregnet. Wir lassen uns davon nicht abhalten, denn es ist ja warm und man trocknet schnell wieder. Wir besteigen einen roten Doppelstöcker „Sight Seeing“ Bus und fahren los. Die deutschen Kommentare geben uns Einblicke in die Geschichte von Sydney. Wir fahren an vielen sehenswerten Parks und Gebäuden vorbei, bis zur Central Station. Hier begann die Geschichte der Eisenbahnen. Der englische Ingenieur John Whitton (auch Father of Railways genannt) begann 1850 mit der Planung und dem Bau des grossen Schienen-Netzes. Es ist die Zeit des Aufbruchs, des Reisens. Man konnte Kontakte mit andern Städten aufbauen und auf allen Gebieten begann die Industrialisierung. Bis zu Whittons Tod waren schon 3‘500 km Dampfbahn-Strecken gebaut.  Hier startet auch der berühmte 687 m lange Zug „Indian Pacific“. Er fährt in 65 Stunden die 4352 Km lange Strecke, oft schnurgerade durch das Outback, von Sydney nach Perth.

 

Weiterfahrt bis zum Power Museum. Da will Hj. unbedingt hin! Schon beim Eingang steht eine majestätische, blitzblanke Stephenson Dampflokomotive von 1854. Sie konnte 36 Wagen ziehen. Die noblen 1. Klasse Wagen sind mit edlen Polstersesseln und Samtvorhängen ausgestattet, die 3. Klasse Wagen mit Holzbänken ohne Lehnen und Gitter für Hühner und andere „Viecher“. Eine alte Infotafel mit 22 Abfahrtszeiten der Züge, ist auch zu sehen.

Zudem staunt man über das riesige Rad der ältesten und grössten Dampfmaschine der Welt. Sie stand in London und war über 100 Jahre im Betrieb. Erfunden wurde sie von James Watt (das mahnt mich an unser Zuhause in Watt). In der Blüte der Dampfmaschinen wurden Pumpen für die Feuerwehr, Antriebe für Traktoren, Maschinen zur Stromerzeugung bis hin zum Karussell mit Dampfantrieb eingesetzt. Ich habe Hunger, Hansjürg möchte am liebsten noch länger bleiben.

 

Nach dem Essen besuchen wir die Ausstellung Art of the Bricks. Der Lego Arthist Nathan Sawaya (der auch in Zürich war) hat hier 120 Kunstwerke, vor allem Super Heroes wie Batman, Superman, Wonder Woman, The Joker etc. ausgestellt. Das Auto Mc Laren, ist in Originalgrösse nachgebaut und besteht aus 500‘000 Legosteinen.  Eine sehr spannende Ausstellung, auch wenn sie mehr dem Geschmack unsere beiden Enkel, als dem unseren entspricht.

Im gleichen Museum hat es für mich auch eine Ausstellung über Mode. Sie besteht aus diversen Installationen, von aufreizenden Dessous bis hin zu hinreissenden Abendkleider mit wunderschönen Spitzen und Stoffen.

Abendessen im Beizensträsschen beim Italiener. Es gibt hausgemachte Lasagne.

Sydney

Sydney (Australien)

  1. März 2016 (3. Tag)

Nach dem Morgenessen schiffen wir aus und tendern zum Stadtzentrum. Unsere Kabine wird während unserer Abwesenheit versiegelt.  Mit dem Taxi geht’s zu unserem Hotel im Kings Cross Quartier, nahe bei „Woolloomooloo“. Das ist kein Schreibfehler von mir,  sondern ein Wort aus der Aborigine Sprache für junges männliches Känguru.  In Kings Cross gab es früher viele zwielichtige Lokale und leichte Mädchen. Davon merkt man nicht mehr viel, dafür gibt’s an jeder Ecke ein „Beizli“.

 

Wir fühlen uns in unserer herzigen Springfield Lodge sofort wohl. Nach dem Einchecken gehen wir zu Fuss auf Erkundungstour in die Stadt. Unsere Schweizer Bekannten besuchen ihre Freunde, die in Sydney wohnen. Wir spazieren zum Hyde Park, der früher einmal Pferderennbahn war und heute eine grüne Oase mitten in der Stadt ist. Die „St. Mary’s Cathedral“ ist eine golden leuchtende Kirche mit eine langen Kirchenschiff. Die Kirche wurde aus Versehen um 180 Grad verkehrt  herum gebaut. Die Bauzeit betrug 36 Jahre, denn solange ein Bau nicht vollendet war, brauchte man keine Steuern zu bezahlen. Vor der Kirche sind ca. 50 Mädchen in Schuluniform mit Strohhüten versammelt. Alle Kinder tragen hier Schuluniform und meistens werden Knaben und Mädchen getrennt unterrichtet, weil sie so scheinbar besser lernen können.

 

Wir essen im Park unter Bäumen, gehen am 270 m hohen Fernsehturm mit Drehrestaurant vorbei zum „Queen Victoria Building“. Das ist ein riesiger, wunderschöner Sandstein Bau mit Kuppeln, im viktorianischen Stil. Ein Kaufhaus, mit den besten Marken Artikeln und ganz luxuriösen Kleider, Uhren und Juwelen. Die Innenausstattung ist  noch im Original erhalten und zwei imposante Uhren hängen von der Decke. Die Böden sind alle aus Marmor und der Lift ist „very old fashioned“ mit schwarzen Gittern rundherum. Alles hat hier wirklich Stil.

Ganz in der Nähe sind weitere autofreie Shopping Miles, die St. Georg und die Market Street. Wir sind nun wieder in Darling Harbour und wollen das Maritime Museum mit den alten Segelschiffen und dem Leuchtturm besuchen. Leider sind wir zu spät und es schliesst schon.

So genehmigen wir uns einen Apero in einem der vielen Restaurants. Genauso wie das Völkergemisch ist, gibt es auch typische Gerichte. europäische, australische, afrikanische und natürlich asiatische Spezialitäten. Die Chinesen,  nämlich 8 %, sind vor allem 1850 gekommen und haben als Hafenarbeiter oder auf den Plantagen gearbeitet oder waren wegen dem Goldrausch hier. Die Meisten blieben und haben jetzt eigene Geschäfte,  ein eigenes chinesisches Quartier und einen  grossen chinesischen Markt.

Abends essen wir in einem australischen Restaurant. Es gibt Känguru und Krokodil zur Vorspeise. Ich probiere Känguru, da ich lieber hüpfe als wie ein Krokodil beisse. Meine Begeisterung für diese Speise hält sich in Grenzen, obwohl es ähnlich wie Rindfleisch schmeckt.

Sydney

Sydney (Australien)

  1. März 2016 (2. Tag)

Ganz nah bei unserem Schiff liegt der „Taronga“ Zoo. Von dort aus führt uns ein Bus durch die verschiedensten Bezirke dieser 4,8 Mio. Stadt mit einer Längenausdehnung von 100 km. weil die Aussi‘s gerne in einem Einfamilienhaus wohnen und die Preise für Wohneigentum immer steigen, vergrössert sich die Stadt rasant nach aussen. Das Durchschnittseinkommen liegt bei ca. 60‘000 Austr. Dollar. Wochenarbeitszeit ist 38 Std. Jugendarbeitslosigkeit fast 20 %. Dafür gibt es in Sydney über 100 Golfplätze.

 

Wir machen Halt am „Bondi Beach“, wo wir viele Wellenreiter sehen. Hier wurden auch die ersten Rettungsschwimmer der Welt ausgebildet. „Bondi Beach“ ist nur einer von vielen schönen Stränden der Stadt. Hier tummelt sich eine ganze Gruppe von Delphinen nahe am Strand. Jetzt, wo für uns März ist, ist hier Herbst und alles sehr trocken, weil es schon lange nicht mehr geregnet hat. Weiterfahrt der schönen Küste entlang und durchs Oxford Quartier, wo die Homosexuellen wohnen. Die vor kurzem am „Mardi Gras“ die grosse Gay Parade hatten, die über  ½ Mio. Zuschauer hat.  Danach zurück in die Stadt. Der Verkehr ist enorm. Aus allen Vororten kommen sie mit dem Auto. Jetzt werden neue Tramlinien und Hochbahnen gebaut um den öffentliche Verkehr zu verbessern.

 

Wir haben eine sehr informative Führung durch das Opera House. Früher war hier der „Cattle Point“, weil hier das Vieh ausgeladen und versteigert wurde. Dann hat ein dänischer Architekt den internationalen Wettbewerb für ein neues Opernhaus gewonnen. Kostenvoranschlag 6 Mio. Bauzeit 5 Jahre. Es gab ständig Probleme. Zuerst fehlten die Finanzen, dann gab es Streit mit der Regierung und die Pläne mussten geändert werden. Fazit:  die Bauzeit hat sich auf 14 Jahre verlängert und die Kosten auf 102 Mio. Dollar erhöht. 1973 endlich fertiggestellt. Dafür ist die Oper heute Weltkulturerbe und besticht durch ihre weissen geschwungenen Dächer, die von weither sichtbar sind und von jedem Regenguss frisch gewaschen werden.

Die Oper hat 5 verschiedene Bühnen für Konzerte, Opern und Schauspiel, mit ausgezeichneter Akustik.  Hier finden aber auch Rockkonzerte, Bollywood Shows, Boxen,  Sumo Ringen- und Wrestling Meisterschaften statt.

 

Jetzt haben alle Hunger und es folgt eine schöne Überraschung. Vom Hafen Darling aus machen wir mit einem nachgebauten Mississippi Raddampfer eine ausgedehnte Hafenrundfahrt. Zudem wird uns ein reichhaltiges Essen serviert. HJ. und ich haben stets Mühe mit den grossen Portionen, ist „too much“! Wir  freuen uns  Sydney auch vom Wasser aus zu sehen.

 

1988, zum 200 jährigen Jubiläum  von Sydney wurde ein riesiges städtisches Sanierungsprogramm in Angriff genommen. Heute ist der ehemals heruntergekommene „Darling Harbour“ eine Tagungs-und Vergnügungsstätte mit Restaurants und attraktiven Geschäften. Die „Waterfront“ ist autofrei und alle pilgern hin. Aus den Fingerdocks wurden noble Wohnungen mit eigenem Bootsplatz erstellt.

Die „Pyrmont“ Brücke ist aus massivem Holz gebaut und wurde 1910 fertiggestellt. Der Mittelteil kann für die Durchfahrt der Schiffe gedreht werden. Hier steht das „National Maritime Museum“ mit einem Leuchtturm und auf der andern Seite das „Sydney Aquarium“, das „Wild Live“-und „Madame Tussauds Museum“. Hier reiht sich ein „Beizli“ ans andere.

 

Als Australien noch britische Kolonie war,  kamen viele leere Schiffe an, die als Ballast als Eisenblöcke mitführten um nicht zu kentern. Das Eisen wurde einfach hier gelassen. Die Frachter holten von Sydney Landwirtschaftsprodukte, Schafwolle und Opale ab, alles Waren, die sich in England gut verkaufen liessen. Eines Tages kam ein cleverer Schmid auf die Idee, aus dem verrostenden Eisen, Balkon Gitter und Zäune zu machen. Auch heute noch sieht man ganze Häuser Reihen mit  Balkons aus kunstvoll geschmiedeten Gittern. Diese Zeitzeugen, inmitten von Hochhäusern sind heute alle unter Denkmalschutz. Bewusst zeigt die Stadt alt und neu direkt neben einander.  Ein hübscher Anblick!

 

Nachher fahren wir zum „Mrs. Marquard Chair“. Man sagt hier sei die Frau des englischen Gouverneurs täglich gesessen und habe sehnsüchtig auf Schiffe und Post aus England gewartet, denn sie hatte Heimweh. Es ist ein schöner Punkt, von dem man die Brücke und die Stadt überblickt. Man sieht auch die Marine Gebäude mit den Kriegsschiffen der australischen Navy. Durchs „Rock Quartier“ fahren wir zum Schiff zurück. Abends gibt es ein Buffet auf dem obersten Deck. Es ist herrlich warm und man sieht von weitem das beleuchtete Opernhaus.

Sydney

Sydney (Australien)

  1. März 2016

Gegen Mittag fahren wir bei strahlendem Sonnenschein vorbei an vielen bewaldeten Landzungen in die schöne Bucht von Sydney ein. Da heute Sonntag ist, wimmelt es rundum von Segelbooten und Ausflugsschiffen. Es ist ein richtiger Wow- Effekt, das berühmte Opera House und gleich daneben die imposante Bogenbrücke (auch Kleiderbügel) genannt, zu sehen. Da es im Hafen nur einen Platz für ein Kreuzfahrtschiff hat, ankern wir draussen und tendern.

Wir kommen im historischen Viertel, dem Quartier „the rocks“ an. Hier war früher die Sträflingskolonie.  Sie mussten Backsteine herstellen, aus denen fast alle Gebäude in Hafennähe gebaut wurden. Heute sind die alten Backstein-Häuser schön renoviert und zu trendigen Restaurants und Pubs geworden. Dazwischen liegen blumengeschmückte Plätze.

Wir rüsten uns mit einem Stadtplan aus, tanken Australische Dollars und dann geht’s zu Fuss los.

Am Circular Quay kommen aus allen Richtungen die gelb grünen Fähren an. Wir werden von zwei Kopf bis Fuss bemalten  Aborigines empfangen und den tiefen Klängen des Digeridoos. Hier unterhalten viele Strassenkünstler ihr Publikum.

Genauso wie in Neuseeland, ist hier auch Linksverkehr, also heisst‘s „ufpasse“ beim Überqueren der Strasse. Jede Strasse ist mit Bäumen gesäumt, sodass man immer im Schatten ist. Wir spazieren vorbei an unzähligen Boulevard Cafés zum Opera House. Eine grosse Menschenmenge, hauptsächlich Asiaten, ist mit Fotografieren und Selfies erstellen beschäftigt.

 

Der Blick auf die Harbour Brücke ist sehr schön. Sie wurde 1932, nach 8 Jahren Bauzeit fertiggestellt und hat eine Fahrbahnbreite von 49 m. 8 Autostrassen, zwei Geleise für den Zug, Velo Wege und Fussgängerstreifen. Je nach „Rush hour“ kann man die Fahrbahnen umstellen z.B. 2 Spuren stadtauswärts und 6 Spuren stadteinwärts und abends die Fahrbahnen umkehren, um so den Verkehr zu verflüssigen.  6 Mio. Nieten halten dieses technische Meisterwerk zusammen. Man kann auch für ca. 300 AUD angeseilt, ganz oben über die Bogen- Brücke laufen. Das ist Nervenkitzel pur mit  schöner Aussicht.

 

Vom botanischen Garten der sein 200 jähriges Bestehen feiert sind wir sehr begeistert. Er hat Baumriesen, Teiche, schöne Aussichtspunkte und wunderbare Blumen. Dazwischen spazieren  unzählige Ibisse mit ihren langen Schnäbeln umher und machen sich lauthals bemerkbar. Die Rosengärten mit alten, seltenen Rosensorten duften gut. Daneben steht ein Gebäude, das wie ein Schloss aussieht, das war früher die Reithalle des Gouverneurs und ist heute  die Musikakademie. Wir laufen mit müden Beinen zum Schiffssteg zurück.

Dort stossen wir auf eine riesige Warteschlange von Costa Passagiere. Der Einstieg in das kleine Schiff, das  vergeblich versucht anzulegen, ist wegen der grossen Wellen zu gefährlich und es fährt wieder weg. Das Pfeifen und Schimpfen der erbosten Passagiere nützt nichts. Nach einer Stunde holt uns ein stärkeres Schiff ab und wir kommen wieder wohlbehalten auf die Luminosa zurück.

Abends sehen wir uns die Show der Aborigines an. Sie erklären ihre Tänze und geben uns Einblick in ihre Kultur und ihre Verbundenheit mit der Natur und den Tieren. Trotzdem bleibt uns ihre Art sich auszudrücken ziemlich fremd.